10.11.2016 12:26:40

Geringe Schäden helfen Versicherer Zurich im Sommer - Sanierung greift

ZÜRICH (dpa-AFX) - Beim Schweizer Versicherer Zurich greift der Sanierungskurs. Weil der Konzern im dritten Quartal außerdem von schweren Katastrophenschäden verschont blieb, konnte er seinen Konzerngewinn auf 912 Millionen Dollar (895 Mio Euro) im Jahresvergleich mehr als vervierfachen. "Die absoluten Kosten sind weiter zurückgegangen", sagte Finanzchef George Quinn am Donnerstag und verwies auf das zu Jahresbeginn eingeleitete Sanierungsprogramm samt Stellenstreichungen, mit dem der Versicherer seine jährlichen Kosten um eine Milliarde US-Dollar senken will.

An der Börse kamen die Nachrichten gut an. Bis zur Mittagszeit gewannen die Aktien des Allianz-Rivalen (Allianz) an der Züricher Börse 2,16 Prozent an Wert und gehörten damit zu den stärkeren Werten im Schweizer Leitindex SMI.

Nach einem durchwachsenen ersten Halbjahr machte Zurich im Sommer einen großen Sprung nach vorn. Für die ersten neun Monate des Jahres steht nun ein Gewinn von 2,5 Milliarden Dollar zu Buche, elf Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Betriebsgewinn legte um 36 Prozent auf 3,4 Milliarden Dollar zu. Dabei profitierte Zurich auch von guten Geschäften mit Altersvorsorge-Verträgen und schnitt besser ab als von Analysten erwartet.

Vor allem in der Schadenversicherung ging es voran. So reichten die in den Monaten Januar bis September erzielten Prämieneinnahmen der Sparte diesmal aus, um die Aufwendungen für Schäden, Verwaltung und Vertrieb zu decken. Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote verbesserte sich von 101,9 auf 98,4 Prozent und lag damit wieder unter der kritischen 100-Prozent-Marke. Das Betriebsergebnis stieg um 85 Prozent auf 1,8 Milliarden Dollar.

Bei den Kapitalanlagen musste Zurich aber erneut Federn lassen: Die Anlagerendite sank von 3,0 auf 2,8 Prozent. Wie anderen Versicherern machen auch Zurich die anhaltenden Niedrigzinsen zu schaffen.

Im vergangenen Jahr hatte Zurich einen herben Gewinneinbruch erlitten. Die geplante milliardenschwere Übernahme des britischen Konkurrenten RSA platzte. Der eingeleitete Umbau soll die jährlichen Kosten bis 2018 um eine Milliarde US-Dollar drücken. Der Umbau betrifft rund 8000 der weltweit 55 000 Beschäftigten des Konzerns. In Deutschland sollen dabei 825 Stellen wegfallen./stw/zb/stb

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