Gewinnrückgang in Q3 |
25.10.2023 08:23:00
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General Motors-Aktie tiefer: General Motors kassiert Ausblick - Fahrerlose Fahrten von Cruise-Robotaxis ausgesetzt
Der Streik habe im dritten Quartal 200 Millionen Dollar gekostet, hieß es - und jede weitere Woche koste nochmal 200 Millionen. Bereinigt um Sonderposten lag der Gewinn je Aktie im abgelaufenen Jahresviertel aber höher, als Analysten sich im Schnitt ausgerechnet hatten. Der General Motors-Aktie half das kaum. Sie lag an der NYSE zum Handelsschluss mit 2,26 Prozent im Minus bei 28,56 US-Dollar.
Der Umsatz des Konzerns zog in den Monaten Juli bis September im Jahresvergleich um gut fünf Prozent auf 44,1 Milliarden Dollar an. GM hatte in dem Zeitraum den Absatz weltweit um 1,6 Prozent auf rund 981 000 Fahrzeuge gesteigert. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern fiel um 17 Prozent auf 3,6 Milliarden Dollar.
Chefin Barra schrieb in einem Brief an die Aktionäre, dass das aktuell auf dem Tisch der mächtigen Autogewerkschaft UAW liegende Angebot des Konzerns das höchste sei, dass GM jemals gemacht habe.
US-Verkehrsbehörde setzt fahrerlose Fahrten von Cruise-Robotaxis aus
Die Robotaxi-Firma Cruise darf nach zwei Unfällen mit Fußgängern vorerst keine Autos ohne Menschen am Steuer mehr auf die Straßen von San Francisco schicken. Die kalifornische Verkehrsbehörde setzte die entsprechende Erlaubnis der GM-Tochterfirma unbefristet aus. Tests mit Sicherheitsfahrern am Steuer sind davon nicht betroffen. Fahrzeuge des Konkurrenten Waymo dürfen weiter fahrerlos durch San Francisco fahren.
Die Behörde verwies insbesondere auf den Unfall Anfang Oktober, bei dem eine Frau unter ein Cruise-Fahrzeug geraten und von dem Wagen mehrere Meter mitgeschleift worden war. Das zeige, dass die Fahrzeuge nicht sicher genug seien. Zudem sei der Unfall in ersten Beschreibungen harmloser dargestellt worden.
Dem Unfallbericht zufolge wurde die Fußgängerin zunächst von einem anderen Fahrzeug mit einem Menschen am Steuer angefahren und vor das selbstfahrende Auto geschleudert. Das selbstfahrende Auto habe zwar sofort gebremst - aber den Zusammenstoß nicht mehr verhindern können.
Die Verkehrsbehörde stört sich vor allem daran, was danach passierte. Das Robotaxi blieb zunächst stehen, versuchte danach aber, an den Straßenrand zu fahren. Die unter dem Wagen steckende Frau sei dabei rund sechs Meter mitgeschleppt worden und der Wagen habe ein Tempo von gut elf Kilometern pro Stunde erreicht, hieß es in der Entscheidung der Behörde. Von Cruise hieß es am Dienstag, man prüfe, wie die Software für die Reaktion auf solche seltenen Ereignisse verbessert werden könne.
Die US-Verkehrsbehörde NHTSA (National Highway Traffic Safety Administration) leitete jüngst eine Voruntersuchung von Cruise ein und verwies noch auf einen weiteren Zwischenfall. Demnach fuhr ein Cruise-Robotaxi Ende August an einer Ampelkreuzung bei grünem Licht an - und gleichzeitig trat ein Fußgänger vor das Fahrzeug. Die Software habe versucht, auszuweichen und zu bremsen. Der Wagen sei aber dennoch mit einer Geschwindigkeit von rund zwei Kilometern pro Stunde auf den Fußgänger aufgefahren.
San Francisco ist aktuell ein einzigartiger Testfall für selbstfahrende Taxis. In der Stadt sind die General-Motors-Tochter Cruise und die Google (Alphabet C (ex Google))-Schwesterfirma Waymo aktiv. Sie bekamen im Sommer von einer kalifornischen Aufsichtsbehörde die Erlaubnis zur Ausweitung ihrer fahrerlosen Beförderungsdienste im gesamten Stadtgebiet. Die Stadtverwaltung und zahlreiche Einwohner waren dagegen. Sie argumentierten unter anderem, dass die von Software gesteuerten Fahrzeuge häufig den Verkehr blockierten und damit Rettungskräfte bei Einsätzen behinderten. Die Unternehmen betonen, dass Roboterautos sicherer als Menschen fahren.
Für Cruise ist die Aussetzung der Erlaubnis zum fahrerlosen Betrieb ein herber Rückschlag. Die über die Jahre mit Milliarden finanzierte Firma hat große Expansionspläne bis hin zum Start in Tokio 2026 und will auf ein Robotaxi ganz ohne Lenkrad und Pedale umsteigen. Aktuell fahren für Cruise noch umgebaute Kleinwagen des GM-Elektromodells Chevy Bolt.
Insgesamt brauchen autonome Fahrzeuge deutlich länger in den Alltag als vor wenigen Jahren vorhergesagt. Während die Technik unter einfachen Bedingungen längst funktioniert, wird inzwischen zum Teil auch von Insidern angezweifelt, ob die Software für alle unerwarteten Situationen angelernt werden kann.
/men/mis/jha/
DETROIT (dpa-AFX)
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