Kurssprung 11.10.2017 12:20:00

GEA-Aktie springt nach Singer/Elliott-Beteiligung kräftig an

GEA-Aktie springt nach Singer/Elliott-Beteiligung kräftig an

Der Einstieg des Investors Paul Singer hat am Mittwoch die Aktien der GEA aus dem Tiefschlaf geweckt. Der Anlagenbauer hatte am Vorabend mitgeteilt, dass Singer mit seinem Hedgefonds Elliott Management mittlerweile 3,01 Prozent der Stimmrechte hält. Den Aktien bescherte dies einen kräftigen Kurssprung: Bei 41,515 Euro erreichten sie am Morgen ihren höchsten Stand seit einem halben Jahr. Gegen Mittag stiegen sie noch um 6,79 Prozent auf 40,36 Euro. Im MDAX waren sie damit unangefochtener Spitzenreiter.

Aus Sicht der Deutschen Bank ist das Investment von Singer das Signal, auf das viele Anleger gewartet haben. Analystin Felicitas Bismarck kündigte eine detaillierte Studie an, sprach aber jetzt bereits eine Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 45 Euro aus. GEA habe zuletzt an allen Ecken und Enden Probleme gehabt und viel an Glaubwürdigkeit verloren. Dies habe nach massiven Kursverlusten auch Spekulanten angelockt, die auf eine Wiederentdeckung des "Fallen Angels" setzen, so die Expertin.

Ein Börsianer verwies darauf, dass Singer nicht der erste Investor sei, der sich bei GEA positioniert. Erst im August war der belgische Investor Albert Frère mit einem ähnlichen Größenmaß eingestiegen. Analyst Henning Breiter von Hauck & Aufhäuser begründete das Interesse der Investoren mit einer attraktiven Konstellation. Denn trotz des zum Teil hausgemachten Gegenwinds bei GEA sei die Geschäftsgrundlage weiterhin gut. Die verbesserten Aussichten veranlassten ihn nun dazu, den Risikoabschlag in seinem Bewertungsmodell etwas zu senken. Entsprechend erhöhte er das Kursziel von 40 auf 45 Euro und blieb bei seiner Kaufempfehlung.

Singer gilt als Aktivist, der nach einem Einstieg versucht, aktiven Einfluss auf die Unternehmensstrategie zu nehmen. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Berufung auf Kreise berichtete, habe er seinen Anteil an GEA Schritt für Schritt aufgestockt, weil er die Möglichkeit einer Margenverbesserung sowie eines Aktienrückkaufprogramms sehe. Auch Hauck-Experte Breiter attestiert GEA eine weiterhin exzellente Geschäftsbasis. "Insgesamt erwarten wir ab sofort eine sukzessive Verbesserung der operativen Leistung", sagte Breiter.

Die Aktien der GEA Group könnten durch die Investoren eine Art Renaissance erleben, nachdem Anleger vor einem Jahr wegen einer überraschenden Gewinnwarnung damit begannen, einen großen Bogen um die Papiere zu machen. Von dem Mehrjahrestief bei 32,62 Euro im November 2016 konnten sie sich seither nur mühsam erholen. Während der MDax im bisherigen Jahresverlauf mehr als 16 Prozent zugelegt hat und von Rekord zu Rekord eilt, hatten die Titel des Maschinenbauers bis zuletzt leicht unter ihrem Stand zum Jahreswechsel gelegen./tih/ck/she

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Bildquelle: GEA Group

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