Gasnetz-Betreiber SNAM prüft Einstieg bei OMV-Tochter Gas Connect

Die OMV hat bereits im Oktober bekannt gegeben, bis zu 49 Prozent ihrer 100-Prozent-Tochter Gas Connect Austria (GCA) verkaufen zu wollen. Gas Connect Austria betreibt ein rund 900 km langes Erdgas-Pipelinenetz in Österreich und ist auch mit gut 15 Prozent an der TAG beteiligt, die zu 85 Prozent der italienischen SNAM gehört. Die TAG befördert vor allem russisches Erdgas quer durch Österreich nach Norditalien.

Nachdem OMV-Chef Rainer Seele seine Pläne präsentiert hatte, der OMV einen Viertelanteil am russischen Gasfeld Urengoj zu sichern und dafür OMV-Assets einzutauschen, geriet er dafür unter politischen Beschuss vor allem der Kanzlerpartei SPÖ. Wiederholt wurde die Befürchtung geäußert, die OMV könnte Gas-Connect-Anteile an Gazprom abtreten und damit Österreichs Versorgungssicherheit gefährden. Das wiederholte Dementi seitens der OMV wurde von den Kritikern nicht zur Kenntnis genommen.

Als wahrscheinlichste Variante galt zuletzt, dass ein Minderheitsanteil an der Gas Connect im Zuge einer Auktion an einen Finanzinvestor verkauft wird - nun haben aber die Italiener ihr Interesse bekundet. Mit welchem Anteil sich die SNAM an der Gas Connect beteiligen könnte, hänge von der OMV ab, man werde jetzt die Auktion abwarten, sagte Malacarne.

Die SNAM handelt nicht mit Gas, sondern ist ein reiner Netzbetreiber (TSO, Transmission System Operator) und hat in Italien einen Marktanteil von 30 Prozent, bei Gasspeichern sogar 90 Prozent, wie Malacarne erklärte.

SNAM will im Zeitraum 2015 bis 2018 rund 5,1 Mrd. Euro in den Ausbau des italienischen Gasleitungsnetzes investieren - davon wurden rund 1,3 Mrd. Euro bereits im vergangenen Jahr ausgegeben. Unter anderem soll das Leitungsnetz um rund 1.000 km vergrößert werden. Derzeit hat das Leitungsnetz der SNAM eine Gesamtlänge von mehr als 32.000 km.

(Schluss) ivn/cri

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