Börsenbeben |
20.02.2021 22:31:00
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GameStop & Co. im Fokus: Jordan Belfort erwartet nach Shortselling-Krieg radikale Veränderung
• Jordan Belfort stellt sich auf Seiten der Privatanleger
• "The Wolf of Wall Street" erwartet radikale Veränderung
Die Aktienmärkte stehen immer noch unter dem Eindruck des jüngst ausgebrochenen Shortselling-Kriegs: Viele private Kleinanleger haben sich über Reddit und andere Internet-Foren mobilisiert und mit konzertierten Käufen die Kurse von stark geshorteten Aktien, wie etwa des US-Videospielhändlers GameStop, in die Höhe getrieben. Damit sorgten sie bei einigen Hedgefonds, die hingegen auf fallende Kurse spekulierten, für hohe Verluste bis hin zum Beinahe-Ruin.
Insbesondere die GameStop-Aktie wies seit Beginn des Konflikts extreme Kursschwankungen aus: Von weniger als 20 Dollar im Januar kletterte der Kurs zeitweise bis auf 483 Dollar. Aber zwischenzeitlich ging es auch wieder kräftig abwärts. Jedoch wurden einige bedeutende Shortseller von diesen Kurskapriolen auf dem falschen Fuß erwischt.
"The Wolf of Wall Street" begeistert
Der frühere Aktien-Broker Jordan Belfort, dessen von Partys, Drogen und Luxus geprägtes Leben mit Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle verfilmt wurde ("The Wolf of Wall Street"), hat sich in "Fox News" begeistert von der "brillanten" Revolte der Hobby-Anleger gezeigt: "Die Kleinen sind endlich gut ausgerüstet, Informationen sind sofort verfügbar. Früher galt das nur für die Großen, sie bezahlten die Analysten. Doch jetzt sind die Kleinen endlich in der Lage, das gleiche Spiel zu spielen, zumindest teilweise."
Belfort, der nach Verbüßen einer 22-monatigen Haftstrafe wegen Kundenbetrug und Geldwäsche seinen Lebensunterhalt als Verkaufstrainer und Motivationsredner verdient, erklärte, er ziehe den Hut vor diesen "höllisch wütenden" Kleininvestoren, die genug davon hatten, von der Wall Street niedergetrampelt zu werden. "Es ist brilliant, was sie gemacht haben. Sie haben eine echte Ineffizienz im Markt gefunden, eine Lücke wo etwas dramatisch über-shortet war. Und sie haben tatsächlich genügend Kaufkraft aufgebracht. Endlich haben sie die Munition, um sich zur Wehr zu setzen", sagte Belfort.
Paradigmen-Wechsel
Laut Belfort weiß jeder instinktiv, dass etwas falsch laufe, wenn Hegdefonds sich verbünden, negative Nachrichten verbreiten oder Untersuchungen anstoßen, um Aktienkurse nach unten zu drücken. Dies habe Kleinanleger jetzt so wütend gemacht, dass sie sich gegen die großen Shortseller verbündet haben. Dabei ginge es ihnen primär gar nicht darum Geld zu verdienen, sondern vielmehr darum zurückzuschlagen. "Die Gefahr hierbei ist allerdings, dass das schlecht für die Aktien ausgehen wird und ich hoffe, dass die Leute dabei nicht ihr Geld verlieren", warnte der Börsenexperte.
Ferner geht Jordan Belfort davon aus, dass die großen Player aus dieser Erfahrung lernen und sich nicht weiter so verletzlich zeigen werden. Sie dürften wohl kaum noch einmal Einzelaktien derart über-shorten, wie sie es in der Vergangenheit getan haben.
Für die Zukunft des Marktes bedeutet das, dass es zu "einer radikalen Veränderung kommen wird. Es wird danach nicht mehr das gleiche sein", erklärte Belfort. "Ich glaube, was da gerade passiert ist ein Paradigmen-Wechsel", so der "Wolf of Wall Street".
Redaktion finanzen.at
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