IPO in Reichweite 03.06.2013 15:15:37

Gabelstaplerhersteller Kion will bis zum Sommer an die Börse

Das teilte das Unternehmen am Montag in Wiesbaden mit. Der weltweit zweitgrößte Gabelstaplerhersteller Kion will bis zum Sommer an die Börse. Die Erstnotierung sei im regulierten Markt an der Frankfurter Börse geplant, teilte das Unternehmen am Montag in Wiesbaden mit. Wie die Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX aus mit der Angelegenheit vertrauten Kreisen erfuhr, rechnet Kion mit Erlösen von rund 900 Millionen Euro aus dem Börsengang. Ende Juni oder Anfang Juli dürfte es demnach so weit sein. Details zur angestrebten Preisspanne gab es zunächst nicht.

500 Millionen Euro dürften laut den Kreisen aus einer Kapitalerhöhung stammen und weitere 400 Millionen Euro von der chinesischen Weichai Power fließen. Der Staatskonzern als "strategischer Ankerinvestor" will seine Anteile an dem nach Toyota weltweit zweitgrößten Gabelstaplerhersteller von 25 auf 30 Prozent erhöhen. Das werde unmittelbar vor Abschluss des Angebots erfolgen.

MITGIFT VON GOLDMAN SACHS UND KKR

Die anderen beiden Eigner Goldman Sachs (37,5 Prozent) und der Finanzinvestor KKR (37,5 Prozent) planen laut Kreisen zudem eine Mitgift von 100 Millionen Euro. Mit dem Gesamterlös sollten die Netto-Finanz-Schulden von Kion von 1,82 auf 0,82 Milliarden Euro gedrückt werden. KKR und Goldman Sachs wollen auch nach dem Börsengang weiter an Bord sein. Mit wie vielen Anteilen die beiden beteiligt bleiben, ist noch offen, es dürfte sich allerdings um eine signifikant hohe Zahl handeln, hieß es aus den Kreisen.

Goldman und KKR hatten Kion 2006 für rund vier Milliarden Euro vom Linde-Konzern übernommen. Weichai war Ende 2012 eingestiegen. Legt man den damals bezahlten Preis zugrunde, wird Kion insgesamt mit vier bis fünf Milliarden Euro bewertet.

ZEITPUNKT GILT ALS GÜNSTIG

Je nachdem wie viele Anteile letztlich an der Börse landen, hat Kion das Potenzial, einer der größeren Börsengänge der jüngeren Vergangenheit in Deutschland zu werden. Der Spezialchemiekonzern Evonik etwa schaffte Ende April den Sprung aufs Parkett und sammelte dabei 2,2 Milliarden Euro ein.

Nach derzeitigem Stand dürfte der Börsengang von Kion eher in der Gewichtsklasse einer Talanx liegen. Deutschlands drittgrößte Versicherungsgruppe hatte vergangenen Herbst gut 800 Millionen Euro mit ihrem Börsendebüt erlöst. Der Zeitpunkt für einen Kion-Börsengang gilt als günstig, da deutsche Maschinenbauer bei internationalen Investoren hoch im Kurs stehen.

KION RECHNET MIT KRÄFTIGEM MARKTWACHSTUM

Die Kion-Gruppe erzielte im vergangenen Jahr 4,7 Milliarden Euro Umsatz (plus 8,2 Prozent), und machte nach einem Verlust von 93 Millionen Euro im Vorjahr 161 Millionen Euro Gewinn. Der Markt für Gabelstapler sei in den Jahren 1980 bis 2012 deutlich stärker als die weltweite Wirtschaft gewachsen, hieß es vom Unternehmen. Bis 2017 kalkuliert Kion mit einem weltweiten Wachstum des Marktes um durchschnittlich 5,4 Prozent. Zum Portfolio gehören Marken wie Linde, Still oder Fenwick.

/stb/jha/fbr

WIESBADEN (dpa-AFX)

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