Nach Gesprächen 21.03.2019 11:30:00

Fusionseuphorie bei Deutscher Bank und Commerzbank verflogen - Aktien verlieren

Fusionseuphorie bei Deutscher Bank und Commerzbank verflogen - Aktien verlieren

In einem allgemein schwachen Branchenumfeld für Banken fielen die Titel der Deutschen Bank (Deutsche Bank)am Donnerstagvormittag im DAX (DAX 30) und jene der Commerzbank im MDAX jeweils um etwas mehr als 3 Prozent. Beide Aktien stehen damit nun wieder unter ihrem Niveau vom vergangenen Freitag, also bevor die Gespräche über einen Zusammenschluss offiziell gemacht wurden.

Europaweit ging es für Banken am Donnerstag bergab, wie der 1,2 Prozent schwächere Branchenindex Stoxx Europe 600 zeigt. Neben der Zukunft des deutschen Bankensektors waren die Blicke der Anleger stark auf die US-Notenbank Fed gerichtet, die sich am Vorabend zurückhaltender zu ihrem Zinskurs geäußert hatte als erwartet. Die Währungshüter hatten signalisiert, dass es im laufenden Jahr keine weitere Zinserhöhung in USA geben wird. Für Banken wären höhere Zinsen aber förderlich gewesen für das Tagesgeschäft etwa mit Krediten. An der Wall Street waren Finanzwerte am Vorabend schon unter Druck geraten.

Bei der Commerzbank und der Deutschen Bank zeigt sich der Markt derweil nach der anfänglichen Euphorie am Montag, als beide Aktien deutlich angezogen hatten, endgültig ernüchtert. Nach wochenlangen Spekulationen waren die Gespräche über eine Fusion zwar offiziell geworden, von Experten und sogar aus den eigenen Reihen der beiden Finanzhäuser hagelt es aber kritische Stimmen. Ein Zusammenschluss gilt als alles andere als sicher. Wie es heißt, folgen die Gespräche eher dem politischen Druck als eigener Überzeugung.

Analystenseitig ist das Bankhaus Metzler am Donnerstag das nächste Institut, das sich kritisch äußert. "Größer werden heißt nicht zwangsweise auch stärker werden", schrieb Jochen Schmitt in einer Studie. Wegen zahlreicher Stolperfallen bleibt er vor allem auf kurze Sicht skeptisch, ob eine Fusion zustande kommen kann. Neben Restrukturierungskosten zählt er regulatorische Hürden, mögliche Kapitalanforderungen oder erwarteten Gegenwind von Aktionärs- und Gewerkschaftsseite dazu./tih/ajx/jha/

FRANKFURT (dpa-AFX Broker)

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