28.06.2020 20:59:42
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FSB: "Too-big-to-fail"-Reformen haben sich ausgezahlt
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Die nach der Großen Finanzkrise eingeleiteten Reformen zum Umgang mit systemisch wichtigen Großbanken ("too big to fail") haben sich nach Aussage des Financial Stability Board ausgezahlt. "Gemessen an der Wahrscheinlichkeit und den Kosten einer Finanzkrise ergibt sich für die Gesellschaft unter dem Strich ein Nutzen", heißt es in einer Mitteilung des FSB anlässlich der Veröffentlichung eines Fortschrittsberichts.
Nennenswerte negative Nebenwirkungen haben die Maßnahmen laut FSB nicht ausgelöst. Wo Großbanken bestimmte Geschäftsfelder aufgaben, seien andere Institute eingesprungen. Auch zu einer Marktfragmentierung sei es nicht gekommen.
"Too big to fail" ist eine Bank, wenn sie aufgrund ihrer Größe oder Vernetztheit so wichtig für die Wirtschaft eines Landes oder eines Wirtschaftsraums ist, dass Investoren davon ausgehen können, dass die Regierungen sie im Falle einer Schieflage nicht Pleite gehen lassen würden. Diese verlangen von solchen Banken daher bei Anleiheemissionen niedrigere Zinsen oder bei Kreditversicherungen einen geringeren Preis. Dies wiederum bietet der Bank einen Anreiz, riskantere Geschäfte zu machen und weiter zu wachsen.
Um diese Bedrohung für die Finanzstabilität unter Kontrolle zu bekommen, haben sich die 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer nach der Finanzkrise auf eine schärfere Regulierung solcher Institute und höhere Eigenkapitalquoten geeinigt.
Laut FSB haben die systemisch wichtigen und global tätigen Großbanken (G-SIBs) ihre Eigenkapitalausstattung seit 2011 verdoppelt. Zudem hätten viele Länder umfassende Regimes für die Abwicklung von Banken etabliert und arbeiteten an Abwicklungsplänen. "Marktpreise und Kreditratings deuten darauf hin, dass Marktteilnehmer diese Reformen als glaubwürdig beurteilen", schreibt der FSB.
Gleichwohl sieht der FSB noch Verbesserungsbedarf. So gebe es wegen der Komplexität solcher Vorgänge immer noch Hindernisse für die Abwicklung einer Bank. Auch müssten Großbanken ihr Reporting und ihre Informationspolitik weiter verbessern.
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
DJG/hab/sha
(END) Dow Jones Newswires
June 28, 2020 15:00 ET (19:00 GMT)
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