Nach Rekordjahr |
22.02.2017 12:59:00
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Fresenius will Umsatz und Gewinn bis 2020 kräftig steigern
Die Experten der Commerzbank lobten den Ausblick auf das Jahr 2020. Dieser sei besser als der Markt gegenwärtig erwarte. Die Analysten von Warburg kündigten eine Überprüfung ihrer Schätzungen, die aktuell geringer seien, an. Der Ausblick für 2017 wirke dagegen auf den ersten Blick wenig ambitioniert, die Gewinnprognose sei eher konservativ, so die Commerzbank.
"Wir wollen in den nächsten Jahren mit hohem Tempo weiter wachsen", sagte der seit Juni amtierende Unternehmenschef Stephan Sturm, der zuvor Finanzvorstand war, am Mittwoch auf einer Pressekonferenz. Das laufende Jahr werde mit dem "sehr ambitionierten Ausblick ein Ausnahmejahr" werden. Fresenius rechnet währungsbereinigt mit einem Anstieg des Konzernumsatzes zwischen 15 und 17 Prozent. Das Konzernergebnis soll währungsbereinigt um 17 bis 20 Prozent steigen. Im Ausblick 2017 und in der neuen Mittelfristplanung ist der Zukauf des spanischen Krankenhausbetreibers Quirónsalud berücksichtigt. Die Übernahme ist abgeschlossen, der spanische Konzern wird ab Februar konsolidiert.
In den kommenden Jahren will Fresenius weiter zulegen. Der Umsatz soll von 2018 an pro Jahr durchschnittlich um knapp 9 Prozent steigen. Im Jahr 2020 soll der Umsatz nach IFRS-Standard zwischen 43 bis 47 Milliarden Euro landen. Der Gewinn nach Minderheitsanteilen soll im Jahr 2020 bei 2,4 bis 2,7 Milliarden Euro rauskommen. Nach dem Ausnahmejahr 2017 peilt Fresenius bei dieser Kennzahl für die kommenden Jahre eine jährliche Wachstumsrate bis 2020 von durchschnittlich 10,5 Prozent an. Der Konzern und auch die Tochter FMC, die bisher in Dollar bilanzierte, werden ab sofort nur noch in Euro nach dem IFRS-Rechnungslegungsstandard berichten. Mittelfristig wollen wir ein "Sprinttempo" aufrecht erhalten, sagte Sturm
Weitere gezielte Zukäufe seien möglich, zum Beispiel für die Krankenhaustochter Helios oder bei Kabi, sagte Sturm. Die Dialyse-Tochter FMC hatte sich gerade jüngst in Australien durch eine kleinere Teil-Übernahme verstärkt.
Im abgelaufenen Jahr lief es für Fresenius rund, besonders bei der ebenfalls im DAX notierten FMC, die wieder nach ein paar Jahren Flaute unter dem Strich einen steigenden Gewinn vorlegte. Bei der Flüssigmedizinsparte Kabi trübten Währungseffekte die Entwicklung etwas. Fresenius hatte seine Gewinnprognose im vergangenen Jahr zweimal nach oben geschraubt und nun das 13. Rekordjahr in Folge ausgewiesen.
Der Fresenius-Gewinn nach Abzug von Minderheitsanteilen stieg um 12 Prozent auf 1,593 Milliarden Euro, wie das Unternehmen aus Bad Homburg am Mittwoch mitteilte. Der Umsatz legte um fünf Prozent auf 29,1 Milliarden Euro zu. Der um Sondereinflüsse bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg um 9 Prozent auf 4,327 Milliarden Euro. Währungseffekte wirkten sich bei allen Kennzahlen mit einem Prozentpunkt negativ aus. Die Schätzungen der Analysten hat Fresenius mit diesen Zahlen fast punktgenau getroffen.
Die Tochter Fresenius Medical Care erreichte im abgelaufenen Jahr ihre Ziele und profitierte dabei von ihren Sparmaßnahmen. Der Umsatz stieg im Jahr 2016 um 7 Prozent auf 17,911 Milliarden US-Dollar. Das Erlösplus gehe vor allem auf eine gute Entwicklung der Gesundheitsdienstleistungen in Nordamerika zurück, dem wichtigsten Markt, hieß es. Das operative Ergebnis (Ebit) legte um 13 Prozent auf 2,64 Milliarden Dollar zu. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 1,243 Milliarden Dollar, ein Plus von 21 Prozent.
Die Dividende für das abgelaufene Jahr soll bei FMC um ein Fünftel auf 0,96 Euro erhöht werden. Die Aktie stieg zuletzt im Dax um gut 2,5 Prozent, am Vormittag war das Plus zunächst bei deutlich über 3 Prozent gelegen. Das Zahlenwerk war nach Meinung der DZ Bank-Analysten beim Gewinn je Aktie besser als erwartet ausgefallen, der Ausblick auf 2017 lag im Rahmen der Erwartungen. Für den Fresenius-Konzern soll 2016 die Dividende um 13 Prozent auf 0,62 Euro je Aktie erhöht werden. Analysten hatten mit einem Cent mehr gerechnet./stk/ees/stb
BAD HOMBURG (dpa-AFX)
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