20.02.2020 13:09:50
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Fresenius Kabi und FMC spüren Folgen des Coronavirus
Von Ulrike Dauer
BAD HOMBURG (Dow Jones)--Bei Fresenius Kabi wird es aufgrund des Coronavirus im ersten Quartal zu Volumina-Einbußen kommen, sagte Konzernchef Stephan Sturm. Innerhalb der Gruppe habe die Infusionstochter die größte Exposure zu China. Zum einen mache sich die behördlich verordnete verlängerte Stilllegung der Produktion dort bemerkbar, zum anderen würden Patienten medizinische Eingriffe im Krankenhaus verschieben, sagte Sturm auf der Jahrespressekonferenz.
Für Aussagen, inwieweit sich die Entwicklung fortsetze, inwieweit Produktionsdellen wieder aufgeholt werden können, verschobene Eingriffe nachgeholt werden und mögliche Knappheit bestimmter medizinischer Produkte über den Abbau von Lagerbeständen aufgefangen werden kann, sei es zu früh.
"Wir können sagen, dass der Effekt bei Kabi und auf Konzernebene kein positiver sein wird, aber auch, dass er nicht signifikant sein wird, was den Umsatz und das Ergebnis angeht", sagte Sturm auf der Jahrespressekonferenz der Fresenius Gruppe. Er wiederholte damit Aussagen von Fresenius vom Morgen und von Fresenius Medical Care am Vorabend. Eine seriöse Prognose über die Auswirkungen auf die Gruppe sei derzeit noch nicht zu treffen.
Laut CFO Rachel Empey hat das China-Geschäft bei Fresenius teilweise eine Joint-Venture-Struktur, so dass sich nur ein Teil davon im Konzernergebnis wiederfinden wird.
China ist wichtiger Wachstumsmarkt für Kabi und FMC
China ist ein wichtiger Wachstumsmarkt für Fresenius. Sowohl Kabi als auch Fresenius Medical Care produzieren in China zum allergrößten Teil für den chinesischen Markt. Der Konzern hat dort einige der größten Produktionsstätten und 9.000 Mitarbeiter, davon rund zwei Drittel bei Fresenius Kabi, ein Drittel bei FMC. Die vier größten Produktionsstandorte von Fresenius Kabi befinden sich in Wuxi, Peking, Nanchang, Guangzhou. Dort wird eine Palette an Produkten aus den Bereichen Medizintechnik, klinische Ernährung, Arzneimittel und Infusionslösungen hergestellt. In Wuhan selbst ist Kabi nur mit einem kleineren Produktions- und Entwicklungsstandort mit etwa 50 Beschäftigten vertreten.
Laut Unternehmen laufe bei Kabi die Produktion in allen Werken wieder, seit Montag auch wieder in Guangzhou. Insgesamt hätten aber die Produktionsstätten in China länger still gestanden. Zudem sei derzeit aufgrund der behördlichen Vorgaben der Zugang zu Krankenhäusern für den Kabi-Vertrieb schwer sowie die Logistik erschwert. Derzeit würden viele Lagerbestände abgebaut. Man sei aber abhängig von internationalen Lieferketten und könne noch nicht sagen, ob man sich auf Knappheit bei einzelnen Medikamenten einstellen müsse.
FMC-Dialysegerät auch einsetzbar bei Coronavirus-Patienten
FMC hat in China zwei Produktionsstätten für Dialyseprodukte in Changshu und Peking sowie ein Entwicklungszentrum in Schanghai. Insgesamt sind dort etwa 500 Mitarbeiter beschäftigt.
Die beiden Produktionsstandorte laufen seit Montag wieder. Laut FMC-CEO Rice Powell dauert es aber noch mehrere Tage, bis die Produktion voll angelaufen ist. "Wir hoffen, dass es nächste Woche soweit ist", sagte Powell am Rande der Jahrespressekonferenz. Das Entwicklungszentrum ist noch geschlossen. Es sei zu früh, die Kosten dafür zu beziffern. FMC hat 11 Dialysezentren in China, die laut Unternehmen zur Behandlung von Dialysepatienten geöffnet sind.
Laut CEO Powell kann das von FMC in Schweinfurt hergestellte Multifiltrate-Akut-Dialysegerät auch eingesetzt werden bei der Behandlung der Coronavirus-Patienten auf den Intensivstationen. Zum einen könne über Plasmaapherese das Plasma gefiltert werden, zum anderen kann über ein Zusatzgerät das Blut extern mit Sauerstoff angereichert werden.
Kontakt zur Autorin: ulrike.dauer@wsj.com; @UlrikeDauer_
DJG/uxd/jhe
(END) Dow Jones Newswires
February 20, 2020 07:10 ET (12:10 GMT)
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