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Nach starkem Halbjahr 02.08.2016 12:50:46

Fresenius erhöht Prognose für Jahresergebnis

Das Unternehmen rechnet jetzt mit einem Anstieg beim Konzernergebnis von 11 bis 14 Prozent. Zuvor hatte Fresenius 8 bis 12 Prozent in Aussicht gestellt.

Im Halbjahr wuchs das Konzernergebnis schon um 18 Prozent. Dass das erwartete Wachstum im Gesamtjahr dennoch unter dem des ersten Halbjahres bleiben dürfte, begründete CEO Stephan Sturm mit der Annahme, dass sich die Lieferengpässe bei flüssigen Arzneimitteln in Nordamerika normalisieren werden. Die Umsatzprognose bestätigte der Konzern. Fresenius rechnet weiter mit einem Erlösanstieg im Gesamtjahr von 6 bis 8 Prozent.

Auch die Prognosen für die Konzernsparte Kabi wurden erhöht, obwohl der Bereich im zweiten Quartal einen Rückgang bei Umsatz und Ergebnis hinnehmen musste. Organisch hat der Umsatz aber noch leicht zugelegt, allerdings deutlich schwächer als im Auftaktquartal. Hier machten sich die im Vergleich zum starken Vorjahr geringeren Lieferengpässe bei flüssigen Arzneimitteln in Nordamerika bemerkbar. Zudem hatte das Unternehmen im zweiten Quartal des Vorjahres wesentliche Produktneueinführungen, die das Ergebnis beflügelt hatten. Kabi ist auf Infusionstherapien und intravenös verabreichte Medikamenten spezialisiert.

Umsatz und Gewinn legen zu

Im zweiten Quartal konnte der DAX-Konzern Umsatz und Gewinn erneut steigern. In den Monaten von Anfang April bis Ende Juni kletterten die Konzernerlöse um 2 Prozent auf 7,1 Milliarden Euro. Währungsbereinigt lag der Anstieg bei 5 Prozent. Das operative Ergebnis (EBIT) legte bereinigt um Sondereffekte um 8 Prozent auf 1,05 Milliarden Euro zu. Unter dem Strich und bereinigt verdiente Fresenius mit 393 Millionen Euro 12 Prozent mehr als im Vorjahr.

"Auch im zweiten Quartal haben alle vier Unternehmensbereiche zum anhaltend starken organischen Wachstum von Fresenius beigetragen", sagte der neu gekürte CEO Stephan Sturm. Das Unternehmen sei auch in Regionen, in denen sich die Konjunktur abgekühlt habe, weiter gewachsen. "Wir blicken weiterhin mit großer Zuversicht nach vorne", erklärte der Konzernlenker.

Fresenius Kabi entwickelt sich besser als erwartet

Im Vergleich zum starken Vorjahreszeitraum musste die Sparte Kabi im vergangenen Quartal zwar Federn lassen. Die Erlöse fielen um 4 Prozent auf 1,48 Milliarden Euro, organisch betrug der Erlösanstieg aber 3 Prozent. In Nordamerika sank der Umsatz um 8 Prozent auf 510 Millionen Euro. Grund waren sich abschwächende Lieferengpässe bei intravenös zu verabreichenden Medikamenten und geringere Produkteinführungen im Vergleich zum starken Vorjahreszeitraum. Das um Sondereinflüsse bereinigte EBIT der Sparte sank um 2 Prozent auf 307 Millionen Euro. Währungsbereinigt war lag der Anstieg bei 1 Prozent.

Kabi habe sich im ersten Halbjahr etwas stärker entwickelt als das Unternehmen im Februar erwartet habe, sagte Sturm. Daher sei das Unternehmen nun etwas zuversichtlicher für den Rest des Jahres.

Kabi erhöht den Ausblick für das Gesamtjahr und erwartet nun ein organisches Umsatzwachstum von 3 bis 5 Prozent und ein währungsbereinigtes EBIT-Wachstum von ebenfalls 3 bis 5 Prozent. Die bisherige Prognose sah ein niedriges einstelliges organisches Umsatzwachstum und ein währungsbereinigtes EBIT in etwa auf Vorjahresniveau vor.

"Das trauen wir uns zu, obwohl sich die Lieferengpässe bei flüssigen Generika in Nordamerika unserer Erwartung nach langsam entspannen", sagte Sturm. Die Zuversicht begründete das Unternehmen mit den Erwartungen einer etwas besseren Entwicklung in Nordamerika und in den Schwellenländern im zweiten Halbjahr. Zudem rechnet der Konzern bei Kabi im zweiten Halbjahr mit weiteren Produktzulassungen. Hier bleibe das Unternehmen bei seiner Einschätzung am Jahresende, eher am oberen Rand der üblichen Zielspanne von 6 bis 10 neuen Produkten landen werde, sagte Sturm.

Kliniktochter entwickelt sich robust

Solides Wachstum zeigte die Kliniktochter Helios im Quartal. Die Erlöse kletterten um 7 Prozent auf 1,48 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis vor Sondereffekten verbesserte sich um 8 Prozent auf 173 Millionen Euro. Die Jahresprognosen wurden bestätigt.

Dialysekonzern FMC mit zweistelligem Gewinnanstieg

Erfreulich verlief das Geschäft bei der Tochter Fresenius Medical Care (FMC). Der im Dax notierte Dialysekonzern konnte im zweiten Quartal dank guter Geschäfte in Nordamerika den Umsatz steigern. Der Gewinn profitierte zudem von gesunkenen Kosten und dem weltweiten Sparprogramm. Die Jahresprognosen wurden bestätigt. Wachstum zeigte das Geschäft mit klassischen Dialysedienstleistungen. Auch im Bereich Versorgungsmanagement wuchs der Umsatz.

In den Monaten April bis Juni stiegen die Erlöse um 5 Prozent auf 4,42 Milliarden US-Dollar. Zu verdanken war dies guten Geschäften mit Gesundheitsdienstleistungen in Nordamerika. Das operative Ergebnis (EBIT) legte um 17 Prozent auf 641 Millionen Dollar zu. Unter dem Strich verdiente FMC mit 294 Millionen Dollar 22 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch hier profitierte der Konzern von einer starken Geschäftsentwicklung in Nordamerika.

Der Dialysekonzern sei voll auf Kurs, seine Jahresziele zu erreichen, sagte Sturm. Nach einem soliden Einstieg ins Geschäftsjahr habe FMC nun das Wachstumstempo erhöht. Erwartet wird weiter ein währungsbereinigter Erlösanstieg um 7 bis 10 Prozent. Das auf die Anteilseigner der FMC entfallende Konzernergebnis soll um 15 bis 20 Prozent zulegen. Zum Wachstum beitragen sollen neben dem Kerngeschäft vor allem die 2014 getätigten Zukäufe im Bereich Versorgungsmanagement sowie Einsparungen aus dem weltweiten Effizienzprogramm. Bis Ende 2016 will FMC damit jährlich 300 Millionen Dollar einsparen.

Weiter offen für Zukäufe

Der frühere CFO von Fresenius und neue CEO Sturm sagte, er plane derzeit keine großen Änderungen und setze auf ein gesundes Maß an Kontinuität. Der Manager hatte das Ruder bei Fresenius zum 1. Juli von Ulf M. Schneider übernommen, der zu Nestle wechseln wird. Fresenius sei hervorragend aufgestellt. Strategieschwenks benötige das Unternehmen daher nicht, erklärte er.

Der Konzern soll aber weiter stark wachsen. Große Akquisitionen werde das Unternehmen trotz der günstigeren Bewertungen aber nicht "auf Teufel komm raus" vornehmen. "Wir sind absolut offen und bereit dafür", sagte der Manager. Jede Transaktion müsse strategisch Sinn machen und sich rechnen. Fresenius sei hier nicht unter Handlungsdruck, sondern könne aus einer Position der Stärke heraus sehr genau beobachten, welche Gelegenheiten sich ergäben. Die Suche nach einem neuen Finanzvorstand läuft nach Aussage von Sturm noch.

FRANKFURT (Dow Jones)

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21.11.24 Fresenius Medical Care Equal Weight Barclays Capital
18.11.24 Fresenius Medical Care Buy Goldman Sachs Group Inc.
15.11.24 Fresenius Medical Care Halten DZ BANK
12.11.24 Fresenius Medical Care Neutral UBS AG
06.11.24 Fresenius Medical Care Hold Deutsche Bank AG
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