Dividende steigt nicht 16.03.2016 09:46:46

Fraport erwartet nach solidem Geschäftsjahr eine "rauere See"

Er erwarte eine "rauere See", wurde Vorstandschef Stefan Schulte in der Pressemitteilung zitiert. Der Blick nach vorne sei "infolge terroristischer Anschläge aktuell durch verhaltene Urlaubsflugbuchungen in Deutschland und deutliche Passagierrückgänge in der Türkei gekennzeichnet", sagte er.

Fraport rechnet 2016 mit einem Passagierzuwachs in Frankfurt zwischen 1 und 3 Prozent. EBITDA und EBIT werden leicht über dem Niveau von 2015 liegen, bis hin zu einem Plus von 30 Millionen Euro. Der Umsatz soll leicht auf 2,65 Milliarden Euro steigen, das Konzernergebnis das Vorjahresniveau erreichen oder leicht darüber liegen.

Von einem durchwachsenen Zahlenwerk des MDAX-Konzerns sprechen Analysten. Während die Zahlen für 2015 keine Überraschungen aufwiesen und auch die Dividende im Rahmen der Prognosen ausgefallen sei, habe das obere Ende des EBITDA-Ausblicks unter den Erwartungen gelegen, schrieb Analyst Dirk Schlamp von der DZ Bank. Auch Jochen Rothenbacher von Equinet sprach von einem "moderaten" Ausblick. Andererseits sei das Unternehmen bekannt für seine konservativen Ausblicke. Die Aktie fällt im frühen Handel um mehr als 5 Prozent.

Rückläufiges Passagieraufkommen in Antalya und St. Petersburg

2015 hat die Fraport AG von einem höheren Passagieraufkommen und Umsätzen im Geschäft mit dem Einzelhandel und Parkplätzen profitiert. Gleichzeitig trug das Auslandsgeschäft positiv zum Ergebnis bei. So wurden die 2014 übernommenen Gesellschaften AMU Holding in den USA und die slowenische Aerodrom Ljubljana erstmals vollständig in der Bilanz berücksichtigt. Außerdem hat sich der Flughafen der peruanischen Hauptstadt Lima Fraport zufolge "exzellent" entwickelt. Dabei spielte auch die Euro-Schwäche im Vergleich zum US-Dollar eine wichtige Rolle.

Auf der anderen Seite bekam Fraport politische Unruhen zu spüren. Die Flughäfen im türkischen Antalya und in St. Petersburg wiesen ebenso wie die Airports in Bulgarien rückläufige Passagierzahlen auf. Bei der Prognose weist Fraport explizit auf die Entwicklung in Antalya hin.

Passagiere geben mehr Geld am Flughafen aus

Der Umsatz kletterte 2015 um 8,4 Prozent auf 2,58 Milliarden Euro. Das stärkste Wachstum wies dabei nach dem Auslandsgeschäft das Segment "Retail & Real Estate" auf, das sich etwa um den Einzelhandel am Flughafen kümmert. Die Reisenden gaben mehr Geld aus. Vor allem bei den Passagieren, die interkontinental unterwegs waren - und davon stieg der Anteil 2015 -, saßen die Brieftaschen lockerer. Zudem erzielte Fraport Einnahmen aus Grundstücksverkäufen. Im größten Segment "Aviation" profitierte Fraport neben dem höheren Passagieraufkommen von gestiegenen Flughafenentgelten.

Obwohl mit dem Umsatz auch der Gewinn kräftig zulegte, wird die Dividende nicht steigen. Der Hauptversammlung soll wie im Vorjahr eine Ausschüttung von 1,35 Euro je Aktie vorgeschlagen werden. Damit hatte der Markt gerechnet.

Nettogewinn über Erwartungen

Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg um 7,4 Prozent auf 849 Millionen Euro, das EBIT legte um 7,8 Prozent auf 520,5 Millionen Euro zu. Das Konzernergebnis kletterte überproportional um 18 Prozent auf 297 Millionen Euro. Der Nettogewinn lag deutlich über den Erwartungen der Analysten und des Konzerns selbst, die restlichen Kennziffern bargen keine Überraschung.

Am wichtigsten Standort Frankfurt wurden im vergangenen Jahr erstmals mehr als 60 Millionen Passagiere abgefertigt, wie Fraport bereits Mitte Januar mitgeteilt hatte. Die Anzahl der Fluggäste stieg 2015 um 2,5 Prozent auf 61 Millionen. Ohne die Streiks der Piloten und Flugbegleiter wäre das Wachstum noch höher ausgefallen.

FRANKFURT (Dow Jones)

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