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19.05.2020 20:02:46

Fraport-Chef Schulte wirbt auf HV um Unterstützung für Neuaufstellung

FRANKFURT (Dow Jones)-Fraport-Chef Stefan Schulte wird auf der Hauptversammlung am 26. Mai bei den Aktionären um Unterstützung für die Neuaufstellung des Konzerns nach der Corona-Krise werben. Der Flughafenbetreiber ist von dem Einbruch des Passagierverkehrs infolge der Pandemie und der weltweiten Reisebeschränken hart getroffen worden und erwartet 2020 einen Konzernverlust. Deshalb soll auch für das laufende Jahr keine Dividendenausschüttung vorgeschlagen werden, sagt Schulte laut vorab veröffentlichtem Redetext.

"Vor einem Jahr haben wir auf der Hauptversammlung diskutiert, wie wir das starke Wachstum in Frankfurt überhaupt bewältigen können", wird Schulte die Anteilseigner erinnern. "Heute parken Flugzeuge auf der Nordwestbahn und die Terminals sind menschenleer. Solche Bilder hätten wir uns alle noch vor drei Monaten nicht vorstellen können."

Auch wenn sich die Lage wieder entspannt, kommt auf den Konzern eine jahrelanges Durststrecke zu. Fraport sei zwar in einer guten Ausgangsposition, um vom Wiederanlaufen des Luftverkehrs zu profitieren, müsse aber die vorhandenen Ressourcen und Kapazitäten über die aktuellen Maßnahmen hinaus anpassen, um sich wettbewerbsfähig aufzustellen, wiederholt Schulte frühere Aussagen. "Dabei setzen wir auf Ihre Unterstützung", sagte der CEO.

Der Flughafenbetreiber hat bereits umfassende Maßnahmen zur Kostensenkung eingeleitet. Neben den Personalkosten wurden auch alle betrieblich nicht notwendigen Sachausgaben soweit wie möglich gestrichen und geplante Investitionen reduziert oder zeitlich verschoben. Dies betrifft jedoch nicht den neuen Terminal 3. Ein solches Großprojekt vorübergehend "auf Eis" zu legen und später wieder hochzufahren, wäre "aus technischer und wirtschaftlicher Sicht grob fahrlässig", sagt Schulte laut Redetext. "Dies würde enorme zusätzliche Kosten verursachen und massive technische und bauliche Risiken nach sich ziehen".

Vor einer Woche hatte der CEO allerdings im Gespräch mit Journalisten eingeräumt, dass es durch die Pandemie Verzögerungen bei Bau gebe, weil etwa die Mitarbeiter von Subunternehmern nicht einreisen dürften oder Material nicht geliefert werden könne. Es sei aber noch zu früh, um zu sagen, wie stark der Bau dadurch in Verzug komme. Bisher erwartet Fraport die Fertigstellungen Ende 2023.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/sha/jhe

(END) Dow Jones Newswires

May 19, 2020 14:03 ET (18:03 GMT)

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