Kein Flugchaos 21.06.2023 15:30:39

Fraport-Aktie steigt: Flughafenverband sieht Besserung in aktueller Reisesaison

Fraport-Aktie steigt: Flughafenverband sieht Besserung in aktueller Reisesaison

Nach Angaben des Flughafenverbandes ADV wurden an Flughäfen unter anderem Prozesse verbessert und Mitarbeiter angeworben. Die aktuelle Reisesaison werde deutlich besser laufen, aber die Bewältigung der Stoßzeiten werde je nach Flughafen und Prozessstelle fordernd sein, erwartet ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel.

Der weitgehend problemlose Ablauf in den Osterferien war aus seiner Sicht nur eine erste Bewährungsprobe. "Die volle Leistungsfähigkeit der Abläufe zeigt sich erst in den Sommermonaten, wenn Terminals, Vorfelder und auch der von der Flugsicherung kontrollierte Luftraum dauerhaft Höchstbelastungen ausgesetzt sind", sagte Beisel. Der Flughafenverband rechnet für Juli und August mit knapp 42 Millionen Passagieren - ein Plus von rund 16,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Wartezeiten werden sich nach Angaben des Bundesverbandes der Luftsicherheitsunternehmen nicht gänzlich vermeiden lassen. Insgesamt sei die Situation an den Kontrollstellen der Flughäfen aber deutlich verbessert worden. An einigen Airports könnten inzwischen Zeitfenster für die Sicherheitskontrolle gebucht werden. Eine neue Technik (CT-Scanner) erkenne Fest- und Flüssigsprengstoff. Flüssigkeiten und elektronische Geräte müssten nicht mehr aus dem Handgepäck genommen werden, sofern die neue Technik im Einsatz sei.

Nach Einschätzung des Präsidenten des Deutschen Reiseverbandes DRV, Norbert Fiebig, haben die einzelnen Akteure "schon viel in Bewegung gesetzt, um einen reibungslosen Flugverkehr in der Hauptferienzeit zu gewährleisten". Er sei daher recht optimistisch. Insbesondere Personalmangel bei Fluggesellschaften und Flughäfen hatte im vergangenen Sommer für teils chaotische Zustände mit langen Wartezeiten bei der Abfertigung und Problemen beim Gepäck gesorgt.

Der Betreiber des Flughafens Frankfurt, Fraport, erklärte, die Situation bleibe herausfordernd. "Aber wir sind vorsichtig optimistisch auch für die kommenden Sommermonate gemeinsam mit unseren Partnern einen stabilen Betrieb in FRA mit den für die Ferienzeit phasenweise üblichen Wartezeiten sicherzustellen." Fraport setze eine Vielzahl von Maßnahmen um und habe neues Personal eingestellt. Im vergangenen Jahr seien in der Abfertigung (Ground Handling), die auch die Versorgung der Flugzeuge mit Treibstoff und Catering umfasst, 2500 neue Mitarbeiter gewonnen worden. Für dieses Jahr sollten in der ersten Jahreshälfte etwa 850 weitere folgen.

Gewitter und 'Air Defender' treffen Frankfurter Flughafen

Heftige Gewitter, die Luftwaffenübung "Air Defender" und technische Probleme bei der Deutschen Flugsicherung haben am Frankfurter Flughafen zu Turbulenzen geführt. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch gab es 57 Ausnahmen für Verspätungsstarts bis Mitternacht, wie das hessische Wirtschaftsministerium in Wiesbaden mitteilte. Zudem seien sechs Ausnahmen für Verspätungsstarts kurz nach 0.00 Uhr genehmigt worden. Ferner gab es demnach drei Verspätungslandungen, die letzte um 23.39 Uhr.

Grund für die starken Verzögerungen im Flugbetrieb war, dass die Nato-Luftwaffenübung "Air Defender 2023" mit Gewittern zusammenfiel, "die aus Sicherheitsgründen zu einem zeitweisen Stopp jeder Bodenabfertigung geführt haben", erklärte das Wirtschaftsministerium am Mittwoch. "Air Defender 2023" habe schon tagsüber für Verzögerungen mit Folgen in den Abend hinein gesorgt. Zudem habe es größere technische Einschränkungen bei der Flugsicherung gegeben.

Das Manöver "Air Defender 2023", das vergangene Woche begonnen hatte, ist die größte Luftwaffenübung seit Bestehen der Nato und dauert noch bis 23. Juni. Wegen der Sondersituation, die massive Einschränkungen für den zivilen Luftverkehr in Deutschland zur Folge habe, seien Ausnahmen vom Nachtflugverbot in Frankfurt für Starts nach Mitternacht genehmigt worden, so das Wirtschaftsministerium. Im Gegensatz zu vorherigen Übungstagen sei es wegen des Wetters und der Störungen bei der Flugsicherung nicht möglich gewesen, Verspätungen zu kompensieren und geplante Flüge bis Mitternacht abzuwickeln.

Die Fraport-Aktie bewegt sich im Mittwochshandel auf XETRA zeitweise 2,32 Prozent höher bei 49,87 Euro.

/mar/DP/zb

FRANKFURT (dpa-AFX)

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Bildquelle: Fraport AG Fototeam / Andreas Meinhardt,Vytautas Kielaitis / Shutterstock.com

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