Fitbit-Börsengang: Fitness-Spezialist mit starkem IPO

Gespannt und mit erhöhtem Puls warteten Investoren, Anleger und Börsenexperten am Donnerstag auf den Erstkurs der Fitbit-Aktie. Im frühen Handel an der Wall Street war es dann endlich soweit: 30,40 US-Dollar leuchtete an den Anzeigetafeln im Handelssaal der New Yorker Börse auf - ein starkes IPO des Fitness-Spezialisten. Der Erstkurs der Fitbit-Aktie bewegte sich mehr als 50 Prozent über dem Ausgabepreis von 20 Dollar.

Damit lag nicht nur der Emissionspreis über der bereits angehobenen Spanne von 17 bis 19 Dollar, sondern auch der Erstkurs des Fitbit-Papiers. Das Unternehmen hat damit einen Börsenwert von mehr als sechs Milliarden Dollar (rund 5,4 Milliarden Euro). Fitbit erlöste bei diesem Börsengang damit annähernd 450 Millionen Dollar - fast 100 Millionen Dollar mehr als zunächst geplant.

Das eingenommene Geld will Fitbit in Forschung und Entwicklung sowie mögliche Zukäufe investieren. Fitbit ist vor allem für seine Armbänder bekannt, die Fitnessdaten wie Schritte und verbrauchte Kalorien zählen.

Fitbit ist mit seinen Fitnessbändern Trendsetter

Mit dieser Technik liegt der US-Konzern voll im Trend. Wer hipp sein will, trägt ein solches Fitness-Armband. Seit dem Start 2007 brachte die Firma rund 20 Millionen Fitness-Tracker an die Kunden. Zuletzt baute Fitbit die Produktpalette mit einem Band mit Herzfrequenz-Sensor sowie einer Sport-Uhr aus. Allerdings wuchs auch die Konkurrenz mit dem Start der Computeruhr Apple Watch, die ebenfalls stark auf Fitness-Funktionen ausgerichtet ist.

Im Gegensatz zu vielen anderen Startups arbeitet Fitbit deshalb profitabel. Im ersten Quartal dieses Jahres verdreifachte das Unternehmen den Umsatz auf fast 337 Millionen Dollar. Den Gewinn steigerte Fitbit auf 48 Millionen Dollar nach nur neun Millionen im ersten Quartal 2014. Schon im vergangenen Jahr verdiente Fitbit 131,8 Millionen Dollar.

Ist die Fitbit-Aktie ein Kauf?

Fitbit ist profitabel, der Markt mit Fitness-Armbändern wächst und das IPO ist einer der erfolgreichsten Börsengänge in diesem Jahr. In der Welt der Fitnessdaten, die Fitbit wie kaum ein anderes Unternehmen prägt, ist außerdem noch viel Raum und Luft nach oben. Für Anleger ist die Fitbit-Aktie deshalb einen Blick wert. Ob die Aktie in den nächsten Monaten erfolgreich performt, hängt aber auch vom Markt ab.

Viele Faktoren könnten die Euphorie um den Fitbit-Börsengang schnell eintrüben: Eine drohende Pleite von Griechenland schwebt ebenso über den Märkten wie eine mögliche Zinserhöhung in den USA in den kommenden Monaten. Vorsicht bleibt also geboten!

Von Markus Gentner/finanzen.at