13.04.2019 16:33:43
|
Finanzministerium will nicht Antreiber der Bankenfusion sein
FRANKFURT (Dow Jones)--Das Bundesfinanzministerium wehrt sich gegen den Anschein, Deutsche Bank und Commerzbank in eine Fusion zu zwingen. "Ein starker Bankensektor ist in unserem volkswirtschaftlichen Interesse. Dafür setzen wir uns ein. Das bedeutet nicht, dass wir Fusionen treiben", sagte Finanzstaatssekretär Jörg Kukies der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
Der ehemalige Goldman-Sachs-Banker wurde in den vergangenen Wochen häufig als treibende Kraft hinter den Verhandlungen geschildert. "Diese Interpretation in der Öffentlichkeit ist schlichtweg falsch", bekräftigte Kukies. "Es muss stets eine betriebswirtschaftliche Entscheidung sein. Über Fusionen entscheiden Vorstand und Aktionäre."
Gleichzeitig wandte sich der Staatssekretär gegen die Kritik, eine Großbank, wie sie durch den Zusammenschluss von Commerzbank und Deutscher Bank entstehen könnte, werde zur Gefahr für den Steuerzahler. "Die Abwicklungsfähigkeit einer Bank hängt nicht nur von deren Bilanzsumme ab, sondern auch vom Geschäftsmodell, dem haftenden Kapital, der Liquidität und auch der Refinanzierung", sagte Kukies.
Großbanken müssten abgewickelt werden können, ohne dass dadurch die Steuerzahler belastet würden - das sei und bleibe klare Maßgabe der Bundesregierung und auch der europäischen Bankenaufsicht. "Es darf nie wieder vorkommen, dass Steuerzahler für Banken haften", sagte Kukies.
Die Bestandsgarantie für die Deutsche Bank, wie sie Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) in seiner Industriestrategie vorsieht, hält Kukies für grundfalsch: "Der europäische Abwicklungsfonds wurde eigens errichtet, um Banken ohne weitere Verwerfungen im Krisenfall abwickeln zu können."
Auf die Frage, ob Deutschland es sich leisten kann, keine Großbank zu haben, sagte Kukies: "In der Theorie ja, aber eben nur in der Theorie". In der Praxis brauche eine große Volkswirtschaft wie Deutschland einen leistungsstarken Finanzsektor.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/apo
(END) Dow Jones Newswires
April 13, 2019 10:34 ET (14:34 GMT)

Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu Commerzbank AG (spons. ADRs)mehr Nachrichten
12.02.25 |
Commerzbank erwägt offenbar Streichung von bis zu 4.000 Stellen - Aktie trotzdem fester (Dow Jones) | |
12.02.25 |
Ausblick: Commerzbank gibt Ergebnis zum abgelaufenen Quartal bekannt (finanzen.net) | |
31.01.25 |
Commerzbank-Aktie fester: Commerzbank hat Prognose übertroffen - Aktienrückkauf in Millionenhöhe (Dow Jones) | |
29.01.25 |
Erste Schätzungen: Commerzbank stellt Quartalsergebnis zum abgelaufenen Jahresviertel vor (finanzen.net) | |
22.01.25 |
UniCredit- und Commerzbank-Aktie schwächeln: Entscheidung zur Commerzbank laut Unicredit-Chef noch in diesem Jahr (Dow Jones) | |
21.01.25 |
Commerzbank-Aktie mit Verlusten: Commerzbank schließt erste Tranche des Aktienrückkaufs ab (Dow Jones) | |
03.01.25 |
Commerzbank: Silber bleibt auch 2025 preiswert (finanzen.at) | |
23.12.24 |
Commerzbank-Chefin: Auch neue Bundesregierung dürfte sich gegen potenzielle Übernahmepläne stellen - Commerzbank- und UniCredit-Aktie uneins (Dow Jones) |
Analysen zu Commerzbank AG (spons. ADRs)mehr Analysen
Aktien in diesem Artikel
Commerzbank AG (spons. ADRs) | 19,50 | 1,56% |
|
Commerzbank | 19,66 | 0,61% |
|
Deutsche Bank AG | 19,33 | -0,77% |
|