26.07.2009 13:59:00
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Finanzielle Lage von Porsche schwieriger als bisher bekannt - Magazine
BERLIN (Dow Jones/AFP)--Die finanzielle Lage bei Porsche ist Magazinberichten zufolge schwieriger als bisher bekannt. Der Konzern habe einen Schuldenberg von rund 14 Mrd EUR angehäuft, berichten die Magazine "Focus" und "Spiegel" übereinstimmend. Laut Focus sind die höher als bisher bekannten Schulden vor allem auf den Kauf von VW-Aktien sowie den Rückgang im Autogeschäft zurückzuführen. Der Spiegel schreibt unter Berufung auf Bankenkreise, dass zu den Kreditschulden noch weitere Anleihen gezählt werden, die das Unternehmen herausgegeben habe.
Der Stuttgarter Sportwagenbauer hatte zuletzt von einer Verschuldung von 9 Mrd bis 10 Mrd EUR gesprochen. Porsche wäre in etwa zwei Wochen zahlungsunfähig gewesen, wenn es nicht zu einer Einigung mit VW gekommen wäre, berichtet der "Focus" unter Berufung auf Teilnehmer der Sitzung in der Nacht zum Donnerstag weiter.
Bei der Porsche Automobil Holding SE war am Sonntag kurzfristig niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.
Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) warf dem Porsche-Management vor, in der verlorenen Übernahmeschlacht entscheidende Fehler gemacht zu haben. "Die Art und Weise, wie Porsche in Wolfsburg einmarschiert ist, fanden sicherlich nicht alle gut", sagte der CDU-Politiker. Das produziere "Abwehrreaktionen". Im Kampf gegen das VW-Gesetz will sich Oettinger noch nicht geschlagen geben. "Es ist ein grober Verstoß gegen die Prinzipien der Marktwirtschaft", sagte er mit Blick auf die Regelung, die dem Land Niedersachsen Einfluss auf VW sichert.
Die EU-Kommission will nach dem Vereinigungsbeschluss von Volkswagen und Porsche die Rechtmäßigkeit des VW-Gesetzes erneut prüfen, wie die "Süddeutsche Zeitung" am Wochenende berichtet. Der Sprecher von Binnenmarktkommissar Charlie McCreevy sagte, es sei "offen, ob auch das nachgebesserte Gesetz gegen die Europäischen Verträge verstößt". Die zuständigen Gremien würden im September "über einen neuen Anlauf beraten". Die Sonderregelung war in den 60er Jahren geschaffen worden, um eine feindliche Übernahme des Konzerns auszuschließen.
Der Europäischen Gerichtshof (EuGH) hatte das Gesetz 2007 für unvereinbar mit EU-Recht erklärt, da es den freien Kapitalverkehr einschränke und eine feindliche Übernahme unmöglich mache. Die Bundesregierung überarbeitete das Gesetz 2008, behielt aber die umstrittene 20-prozentige Sperrminorität statt der üblichen 25%-Schwelle bei. Das hatte Folgen für den Übernahmepoker zwischen VW und Porsche, in den das Land Niedersachsen eingriff.
Die Kommission hatte zunächst auch gegen die Neufassung Bedenken angemeldet, aber noch keine neue Klage vor dem Gericht erhoben. Manche Experten gehen davon aus, dass EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso vor der Bildung einer neuen Kommission keinen Konflikt mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) riskieren will.
Der Betriebsrat von Volkswagen will die Sonderregeln zusätzlich absichern. Die Regeln des VW-Gesetzes sollten im neuen Unternehmen, das zusammen mit Porsche entsteht, von allen Beteiligten in einer Grundlagenvereinbarung festgeschrieben werden, sagte VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh der "Süddeutschen Zeitung". "Wir haben das VW-Gesetz immer für alle Standorte angewandt. Und das wird auch so bleiben." Insofern werde das VW-Gesetz dann auch für die Porsche-Belegschaft gelten.
Webseiten: www.focus.de www.spiegel.de www.sueddeutsche.de
DJG/kla
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July 26, 2009 07:29 ET (11:29 GMT)
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