Aktie im Fokus 31.07.2013 22:17:37

Facebook zeitweise wieder mehr wert als beim Börsengang

Allerdings konnte sie ihre Gewinne nicht halten und gab bis Handelsschluss letztlich um 2,07 Prozent auf 36,83 Dollar nach. Der NASDAQ 100 legte zugleich um 0,16 Prozent zu. Analyst Ron Josey von JMP Securities sprach von einem "fantastischen Lauf" der Aktie in der jüngsten Zeit.

    Das Facebook-Papier war Mitte Mai 2012 unter großem Aufsehen zum Preis von 38 Dollar auf den Markt gebracht worden und am selben Tag sogar bis auf 45 Dollar hochgesprungen. Doch schon nach wenigen Tagen ging es kräftig abwärts mit der Aktie. An ihrem Tiefpunkt im September 2012 fiel sie auf 17,55 Dollar.

GLAUBEN AN FACEBOOK ALS WERTHALTIGES INVESTMENT KEHRT ZURÜCK

    In jüngster Zeit nun haben Fortschritte beim Geschäft mit Werbung auf Smartphones und Tablets den Anlegern den Glauben an Facebook als werthaltiges Investment zurückgegeben. Nachdem das Papier vor gut einer Woche noch bei 25 Dollar gestanden hatte, ging es nach den aktuellen Quartalszahlen steil aufwärts. Am Berichtstag, dem 25. Juli, gab es ein Kursfeuerwerk: Die Aktie wurde um knapp 30 Prozent nach oben katapultiert.

    Den Schlussspurt hin zum Ausgabepreis an diesem Tag hat wohl auch ein Medienbericht vom Dienstag bewirkt. Diesem zufolge will Facebook künftig kurze Video-Werbung in die Nachrichtenströme seiner Mitglieder bringen. Von Werbekunden wolle das Online-Netzwerk bis zu 2,5 Millionen Dollar für einen 15-Sekunden-Clip pro Tag verlangen, hieß es unter Berufung auf informierte Personen.

'FANTASTISCHER LAUF' - 'MAGISCHE 38 DOLLAR'

    Analyst Josey sprach in einem Interview von einem "fantastischen Lauf" der Aktie. Der Preis der Aktie zum Börsengang sei wohl eine psychologische Barriere, "aber das ist nichts fundamental Falsches", sagte er. Analyst Michael Pachter sprach von "magischen 38 Dollar" und meinte, dass Gewinnmitnahmen aktuell nicht verwunderten, nachdem sich das Papier seit der vergangenen Woche so extrem stark entwickelt habe.

    Facebooks Börsengang war 2012 mit Spannung erwartet worden - und wurde zum Debakel. Das Online-Netzwerk und die Banken hatten die Nachfrage nach dem Papier überschätzt, der Kurs geriet schnell unter Druck. Technische Pannen beim Börsenbetreiber Nasdaq und Zweifel am Geschäftsmodell taten ihr übriges. Die Banken hielten die Aktie zunächst noch mit Stützungskäufen über Wasser. Das konnte jedoch nicht ewig so weitergehen und als sie nach wenigen Tagen losließen, rutschte das Papier rasant unter den Ausgabepreis. Anleger richteten böse Blicke auf Altaktionäre, an die beim Börsengang beachtliche 16 Milliarden Dollar geflossen waren.

HAUSAUFGABEN GEMACHT

    Facebook machte in den vergangenen Monaten allerdings seine Hausaufgaben: Während die mobilen Apps zum Börsengang noch überhaupt kein Geld abwarfen, kamen zuletzt 41 Prozent der Werbeeinnahmen von Smartphones und Tablet-Computern. Video-Werbung wird als nächster Schritt gesehen, der einen Umsatzsprung bescheren könnte. Bis zuletzt wuchs auch die Zahl der Facebook-Nutzer auf 1,15 Milliarden. Der Kursanstieg ist auch gut für das persönliche Vermögen des Gründers und Großaktionärs Mark Zuckerberg, das dadurch in gut einer Woche um über fünf Milliarden Dollar gestiegen ist.

/so/das/ck/he

NEW YORK (dpa-AFX)

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