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Ärger um Name und Logo 22.11.2021 23:45:00

Facebook-Mutter Meta sorgt für Verärgerung bei Startups - und muss womöglich Millionen zahlen

Facebook-Mutter Meta sorgt für Verärgerung bei Startups - und muss womöglich Millionen zahlen

• Mark Zuckerberg benennt Facebook in Meta um und ändert Logo
• Berliner Gesundheits-Startup wohl vor Rebranding von Migräne-App mit nahezu identischem Logo
• Streit um Markenrechte: US-Startup Meta PCs hofft auf 20 Millionen US-Dollar von Ex-Facebook

Ende Oktober verkündete Mark Zuckerberg die Umbenennung seines Unternehmens von Facebook in Meta, seit 1. November wird auch an der NASDAQ offiziell die Meta-Aktie gehandelt - und nicht mehr die Facebook-Aktie. Mit dem neuen Namen kam auch ein neues Logo: Ein etwas verzerrtes, blaues Unendlichkeitszeichen, das wie ein verschlungenes M aussieht. Doch sowohl Name als auch Logo führen nun zu Ärger - und könnten für den US-Konzern womöglich teuer werden.

Berliner Startup sieht bei Logo Verwechselungsgefahr

Gar nicht erfreut über das neue Logo des Meta-Konzerns ist laut "Gründerszene" das Berliner Startup Newsenselab, das im Gesundheitsbereich tätig ist und im Dezember 2020 die App M-Sense zur Behandlung von Migräne auf den Markt gebracht hat. Das Logo der digitalen Gesundheitsanwendung, das die wiederkehrenden Schübe einer Migräne symbolisieren soll, entspricht nahezu dem des US-Konzerns, es wirkt lediglich in seiner Verzerrung etwas anders und ist grün statt blau. "Bis auf die Farbe ist da kaum ein Unterschied festzustellen", sagte der Startup-Gründer Markus Dahlem gegenüber "Gründerszene". "Mir war sofort klar, dass damit unser gesamter Markenauftritt praktisch im Eimer ist", so Dahlem weiter.

Zunächst ging das deutsche Startup auf Twitter jedoch zum Angriff über. "Wir sind sehr geehrt, dass Facebook sich vom Logo unserer Migräne-App hat inspirieren lassen", heißt es in einem Tweet. "Vielleicht lassen sie sich auch von unseren Prinzipien beim Datenschutz inspirieren", folgt sogleich der Seitenhieb in Richtung das skandalgeplagten US-Konzerns.

In einem weiteren Tweet wird Mark Zuckerberg empfohlen, doch die M-Sense-App herunterzuladen, falls die Ähnlichkeit der beiden Logos ihm nun Kopfschmerzen verursachen sollte.

Doch die lustigen Tweets von M-Sense beziehungsweise Newsenselab haben einen ernsten Hintergrund. Denn das Unternehmen möchte auf keinen Fall mit den Datenschutzskandalen des Zuckerberg-Konzerns in Verbindung gebracht werden. Denn auch M-Sense erhebt von seinen Nutzern persönliche und sehr sensible medizinische Daten, die für die individuelle Behandlung der Migräne benötigt werden. "Daten sind entscheidend, um eine Behandlung richtig zu leiten, sie sind zugleich ein hochsensibles Gut, wir sind daher auf Vertrauen der Nutzer angewiesen", sagte Unternehmensgründer Dahlem laut "Gründerszene". Sollten die Nutzer M-Sense im Umgang mit ihren Daten nicht mehr vertrauen, weil sie durch das Logo eine Verbindung zu Meta vermuten, wäre das gesamte Geschäftsmodell des Startups in Gefahr. Die "Ärztezeitung" spricht außerdem davon, dass auch das Vertrauen der Ärzte, die die App per Rezept verschreiben können, in Gefahr sei, wenn man mit dem ehemaligen Facebook-Konzern in Verbindung gebracht werde.

M-Sense sieht Rebranding als einzigen Ausweg

Als Konsequenz will M-Sense sein Logo und seinen Markenauftritt nun ändern, denn geschützt war das Logo nicht und Meta hat wohl schon jetzt eine größere Reichweite als das Startup aus Berlin. Eine Klage gegen Facebook aufgrund des ähnlichen Logos sei laut "Gründerszene" ebenfalls wenig erfolgsversprechend. Die Logos seien nicht ähnlich genug, um insbesondere eine markenrechtliche Verwechslungsgefahr zu begründen, sagte David Geßner, Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht, gegenüber dem Newsportal. Zudem sei das Logo wohl ohnehin nicht "urheberrechtlich schutzfähig", da keine besondere künstlerische Leistung vorliege.

Tatsächlich benutzen noch weitere Firmen sehr ähnliche Logos. Twitter-Nutzer nannten in diesem Zusammenhang etwa Microsoft Visual Studio oder Möbius Partners. Die stärkste Ähnlichkeit zum Meta-Logo weist jedoch wohl das Logo des kolumbianischen Software-Anbieters Masiv auf, das sogar im gleichen Farbton gehalten ist.

Auch wenn auf das Berliner Startup daher nun wohl erst einmal einige Kosten für einen neuen Markenauftritt zukommen, dürfte die ganze Sache aber auch etwas Gutes gehabt haben. Denn M-Sense erhielt für seine Beiträge auf Twitter und LinkedIn extrem viel Aufmerksamkeit, so dass es nun möglicherweise auch gewinnbringenden Nutzen aus der Facebook-Umbenennung ziehen kann.

Meta PCs würde auf Streit um Markenrechte verzichten - gegen hohe Summe

Ein weiteres Unternehmen, dem die Umbenennung des US-Konzerns ins Geschäft gegrätscht hat, ist das US-Startup Meta PCs. Hier stört man sich weniger am neuen Logo als am neuen Namen des Social-Media-Giganten - reagierte auf Twitter aber ebenfalls zunächst mit viel Humor. So kündigte der Unternehmensgründer Zack Shutt in einem Videoclip seinerseits kurzerhand eine Namensänderung an - und zwar in Facebook.

Auch dieses Video kam gut an: Laut "Computerbild" stieg die Anzahl der Follower von Meta PCs in den sozialen Medien in der Folge um rund 5.000 Prozent.

Doch das Unternehmen, dass auf den Handel mit Computer-Hardware spezialisiert ist und maßgeschneiderte Spiele-PCs verkauft, will nicht so einfach klein beigeben. Denn das Startup, das den Namen und die Marke Meta bereits seit November 2020 nutzt, hat am 23. August 2021 beim US-Patentamt einen Antrag auf Erteilung des Patents für eben diese Marke eingereicht - und zwar unter anderem für Computer, Laptops, Tablets, Peripheriegeräte, Software, Server, Netzwerkausrüstung und entsprechende Komponenten. Der Antrag wurde zwar noch nicht bewilligt, dennoch war Meta PCs früher dran als der Zuckerberg-Konzern, der einen entsprechenden - ebenfalls noch offenen - Antrag erst am 28. Oktober 2021 beim US-Patentamt einreichte. Das US-Startup sieht sich daher in der etwas besseren Position, bot dem Meta-Konzern laut "Computerbild" jedoch an, ihm den Namen im Gegenzug für eine Zahlung in Höhe von 20 Millionen US-Dollar zu überlassen. Diese Summe werde benötigt, damit man für das Startup eine neue Identität aufbauen könne.

Ob Meta auf dieses Angebot eingehen wird, ist allerdings noch offen. Ein Insider sagte gegenüber "TMZ", Meta glaube, dass man auch so die notwendigen Rechte besitze, um die Marke "Meta" für seine Produkte und Dienstleistungen zu verwenden. Womöglich will es der Konzern um Mark Zuckerberg also auf eine Entscheidung des US-Patentamts ankommen lassen. Sollte diese jedoch zugunsten von Meta PCs ausfallen, dürften 20 Millionen US-Dollar wohl bei weitem nicht mehr ausreichend sein, um dem Startup den Namen und die Markenrechte abzukaufen.

Redaktion finanzen.at

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Bildquelle: Valeriya Zankovych / Shutterstock.com,rafapress / Shutterstock.com,mundissima / Shutterstock.com

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31.10.24 Meta Platforms Kaufen DZ BANK
31.10.24 Meta Platforms Buy Goldman Sachs Group Inc.
31.10.24 Meta Platforms Buy UBS AG
31.10.24 Meta Platforms Overweight JP Morgan Chase & Co.
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