Draghi zuversichtlich 19.07.2015 19:33:40

EZB wartet auf Milliarden aus Athen

Am Montag (20. Juli) muss Athen 3,5 Milliarden Euro Staatsanleihen tilgen, die von der Europäischen Zentralbank (EZB) gehalten werden. Während die Regierung von Ministerpräsident Alexis Tsipras beim Internationalen Währungsfonds (IWF) bereits mit gut 2 Milliarden Euro im Zahlungsrückstand ist, rechnet EZB-Präsident Mario Draghi fest mit einer fristgerechten Überweisung.

"Was die Rückzahlung am 20. Juli betrifft, deuten alle meine Informationen darauf hin, dass wir ausbezahlt werden", sagte Draghi. Dasselbe gelte für den IFW. "Damit ist dieses Thema vom Tisch." Am 30. Juni hatte Griechenland eine anstehende IWF-Rate von knapp 1,6 Milliarden Euro nicht entrichtet, Mitte Juli kamen 456 Millionen Euro hinzu. Draghi begründete seine Zuversicht unter anderem mit der Einigung der Eurogruppe auf eine Brückenfinanzierung.

Für die Zwischenfinanzierung sollen zunächst sieben Milliarden Euro aus dem EU-Rettungstopf EFSM kommen. Die Nicht-Euroländer sollen von den Risiken freigestellt werden. Dazu sollen Gewinne der EZB aus früheren Anleihekäufen (SMP) benutzt werden.

Für Griechenland ist die Brückenfinanzierung überlebenswichtig: Denn das dritte Hilfspaket dürfte erst in einigen Wochen stehen und ohne die frischen Milliarden hätte das Land das Geld für die EZB kaum aufbringen können. In diesem Fall müsste die Notenbank vermutlich ihre Ela-Notkredite an die klammen griechischen Banken einstellen, das labile Finanzsystem des Landes würde dann wohl kollabieren./hqs/DP/zb

FRANKFURT (dpa-AFX)

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