EZB-Vize Constancio warnt vor Schwellenländer-Schwäche

WASHINGTON (dpa-AFX) - Die Schwächephase der Schwellenländer ist laut EZB-Vizepräsident Vitor Constancio das derzeit größte Risiko für die wirtschaftliche Erholung im Euroraum. Insgesamt sieht er die Währungszone jedoch auf einem guten Weg. "Europa hat nach einer gefährlichen Zeit der Turbulenzen die Kurve gekriegt", sagte der Portugiese am Donnerstag bei einer Rede in Washington. In der Staatsschuldenkrise habe die Lage dank des entschlossenen Handelns der Europäischen Zentralbank (EZB) und dem Reformbemühen der Krisenländer stabilisiert werden können. Die Finanzmärkte hätten wieder Zuversicht gefasst.

Kurzfristig sieht Constancio die größte Gefahr für die Konjunktur in der Eurozone nun im Abschwung der aufstrebenden Volkswirtschaften wie Brasilien, Russland, Indien und China. 2013 hätten diese Länder das schwächste Wachstum seit einem Jahrzehnt erzielt, wenn man den wirtschaftlichen Absturz nach der globalen Finanzkrise im Jahr 2009 ausklammere. "Das ist schlecht für die Eurozone, deren Erholung bislang weitgehend exportgetrieben ist", sagte Constancio. Die großen Schwellenländer seien wichtige Abnehmer von Produkten aus dem Währungsraum./hbr/jsl