Folgen beobachten 04.12.2015 10:52:00

EZB-Rat Nowotny: Müssen immer scharfen Blick auf Nebenwirkungen haben

Die Verlängerung des Anleihekaufprogrammes sei das richtige Mittel, den schwachen Wirtschaftsaufschwung in der Eurozone zu unterstützen. Andererseits müsse man aufpassen, dass "diese gesunde Medizin nicht negative Nebenwirkungen hat".

Entscheidend sei, "immer einen scharfen Blick darauf zu haben, dass es keine negativen Nebenwirkungen hat", sagte Nowotny im ZIB2-Interview.

Natürlich könnte es sein, dass es zu Blasenbildungen auf den Immobilienmärkte kommt. Aber dagegen habe man Instrumente entwickelt, um diesen Dingen entgegenzuwirken. So könnte die Nationalbank gemeinsam mit der Finanzmarktaufsicht (FMA) zum Beispiel die Kredite verteuern, indem sie etwa mit mehr Kapital unterlegt werden müssten oder eine Immobilie dürfte nur bis maximal 50 Prozent unterlegt werden. In der Schweiz habe es solche Maßnahmen gegeben.

Inflationsgefahr durch die EZB-Geldschwemme sieht Nowotny derzeit keine. Ganz im Gegenteil, diese sei in der Eurozone mit heuer 0,1 Prozent eher zu tief, zu nahe an eine Deflation. "Unser Problem ist zu geringes Wachstum, zu geringe Beschäftigungsentwicklung", so Nowotny. Einer - derzeit nicht vorhandenen Inflationsgefahr - könnte man durch Anhebung der Zinsen und weitere Maßnahmen entgegenwirken.

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