EZB-Kaufprogramm |
16.06.2022 14:34:00
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EZB plant offenbar Knüpfung von Spread-Begrenzung an lockere Konditionen
Ziel des EZB-Kaufprogramms soll es demnach sein, die Spreads in Einklang mit den fundamentalen Gegebenheiten des Landes zu halten, nicht sie gänzlich zu unterbinden. Dazu will die EZB dem Bericht zufolge quantitative Benchmarks definieren, wie zum Beispiel historische Spreads, die dann in ein Ampelsystem umgewandelt werden können, an dem sich die Anleihekäufe orientieren.
Dass es Konditionen für die Käufe geben soll, ist laut dem Bericht der Absicht geschuldet, die Unterstützung aller Euro-Staaten zu bekommen - auch die Deutschlands. Vor dem deutschen Bundesverfassungsgericht sind schon mehrere Beschwerden gegen EZB-Kaufprogramme verhandelt worden.
Die skizzierten Bedingungen dürften für die begünstigten Länder leichter zu erfüllen sein als die, die EZB und EU-Kommission etwa im Falle von Outright Monetary Transactions (OMT) stellen würden.
EZB will bei Kauf italienischer Anleihen wohl andere verkaufen
Die Europäische Zentralbank (EZB) erwägt laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, beim Kauf von Staatsanleihen hoch verschuldeter Euro-Länder zur Spreads-Begrenzung gleichzeitig andere Wertpapiere zu verkaufen. Wie Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen berichtet, soll damit verhindert werden, dass die EZB mit dem geplanten "Anti-Fragmentierungs-Programm" ihre Bemühungen zur Kontrolle der Inflation konterkariert. Die Käufe sollten "sterilisiert" werden, sagte eine Person.Unter Fragmentierung versteht die EZB einen ungerechtfertigt starken Anstieg der Staatsanleiherenditen einzelner Länder, die die Finanzierungsbedingungen in einer von der EZB unerwünschten Weise beeinflussen, also die "Übertragung des geldpolitischen Signals" stören. Grund ist, dass die Renditen von Staatsanleihen eine Benchmark für Kreditzinsen sind.
Die EZB hatte bereits zwischen 2010 und 2012 im Rahmen des Securities Markets Programme (SMP) versucht, mit sterilisierten" Käufen die Störung des geldpolitischen Signals zu verhindern. Damals wurde die Sterilisierung über Gegengeschäfte am Terminmarkt durchgeführt. Erfolg hatte sie mit ihren Bemühungen aber erst ab 2012 mit dem Versprechen, Outright Monetary Transactions (OMT) durchzuführen.
FRANKFURT (Dow Jones)
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