20.03.2017 13:55:41

EZB legt Richtlinie für notleidende Kredite vor

   Von Todd Buell

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Europäische Zentralbank hat mit der Vorlage ihrer finalen Richtlinie zu notleidenden Krediten einen weiteren Schritt unternommen, um ein drückendes Problem für Banken in einigen Staaten der Eurozone anzugehen.

   "Die EZB erwartet, dass die Banken diese Richtlinie angesichts der Schwere und dem Ausmaß notleidender Kredite in ihren Portfolios vollständig umsetzen", betonte die Zentralbank.

   Problemkredite sind für Banken in Ländern wie insbesondere Italien ein schwerwiegendes Problem. Sie werden von Beobachtern als ein Grund für die Zurückhaltung der Kreditinstitute bei der Vergabe neuer Darlehen an Unternehmen und Haushalte gesehen.

   Nach Daten des italienischen Bankenverbands ABI ist zwar die Quote notleidender Kredite am Gesamtvolumen Ende Januar auf 4,45 Prozent von 4,89 Prozent Ende 2016 gesunken. Allerdings lag dieser Wert vor der Finanzkrise bei 0,86 Prozent.

   Die EZB kommt nach ihren Bruttoberechnungen, bei denen die bereits getätigte Risikovorsorge der Banken nicht berücksichtigt ist, auf einen Anteil von 16,2 Prozent (Stand drittes Quartal 2016). Im europäischen Durchschnitt liegt diese Quote bei 6,5 Prozent. Spitzenreiter ist Griechenland mit 47,1 Prozent.

   EZB-Vertreter haben die Banken wiederholt gemahnt, das Problem der notleidenden Kredite mit besonderer Dringlichkeit anzugehen. Die Herangehensweise eines "wait-and-see" oder "extend and pretend", die vielfach sichtbar sei, könne nicht, und durch die neue Vorgabe werde sie auch nicht, fortgesetzt werden, sagte im Februar Sharon Donnery, stellvertretende Gouverneurin der irischen Zentralbank und Vorsitzende eines EZB-Gremiums für notleidende Kredite.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

   DJG/DJN/smh/cbr

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   March 20, 2017 08:25 ET (12:25 GMT)

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