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Tiefer Fall 27.03.2018 17:44:00

Experte: Facebook droht das gleiche Schicksal wie MySpace

Experte: Facebook droht das gleiche Schicksal wie MySpace

Ein Fondsmanager, der in seinen Investments auf die FANG-Aktien (Facebook, Amazon, Netflix und Google) setzt, ist sich jetzt sicher: Facebook wird das neue MySpace - obwohl das Unternehmen des 33-jährigen CEO Mark Zuckerberg dem damaligen Platzhirsch MySpace bereits nach kurzer Zeit gnadenlos den Rang ablief.

MySpace: Der tiefe Fall des Social Media-Giganten

Das 2003 gegründete soziale Netzwerk MySpace eroberte in kurzer Zeit die Herzen der jungen Menschen im Sturm. 2005 verkaufte der MySpace-Erfinder Thomas Anderson sein Unternehmen dann an Rupert Murdochs News Corporation für 580 Millionen US-Dollar. Doch mit dem Verkauf der Social Media-Plattform an den Medienmogul begann bereits der Abstieg. Auch aufgrund Facebook, das 2006 noch 7 Millionen Mitglieder hatte, aber bald darauf zum Shooting Star in der Social Media-Welt wurde.

Facebook läuft MySpace den Rang ab

Als Facebooks Erfolgsgeschichte begann, hatte MySpace sage und schreibe 100 Millionen Nutzer. Doch Facebook lief der Plattform trotz gerade einmal 7 Millionen Mitgliedern im Eilschritt den Rang ab. Das lag nicht zuletzt an dem charismatischen Mark Zuckerberg, der als Gesicht des Unternehmens für den Erfolg der Social Media-Plattform sorgte. Durch die Freigabe von gestalterischen Fähigkeiten an seine User büßte MySpace immer mehr Übersichtlichkeit ein, während Facebook mit zahlreichen Goodies wie dem "Gefällt mir"-Button, oder Miniprogrammen wie "Farmville" seine Mitglieder entzückte. Heute hat Facebook bis zu 2,1 Milliarden aktive Nutzer. Doch der Datenskandal, der bereits die Facebook-Aktie auf Talfahrt schickte, könnte Facebook zum neuen MySpace machen. Das sagt zumindest der Tech-Experte Scott Freeze, Fondsmanager bei Sabertooth Advisors.

Datenproblem wird Facebook in die Wüste schicken

Der Datenskandal, der Facebook derzeit in die Kritik bringt, könnte das Schicksal des Social Media-Giganten prägen. So soll die Datenanalysefirma Cambridge Analytica Millionen von Facebook-Profilen ohne Nutzergenehmigung angezapft haben und mit zielgerichtetem Ausspielen von Inhalten für den US-Wahlkampf genutzt haben. Laut Facebook wurden die Daten jahrelang missbräuchlich aufbewahrt, obwohl die Löschung der Daten gegenüber dem Konzern garantiert worden sei. Dieses Debakel rund um die Nutzerdaten werde laut dem Analysten "den Niedergang" Facebooks beschleunigen. Auch die neuen Datenschutzrichtlinien der EU dürften für Facebook in Zukunft große Probleme darstellen, so Freeze. Denn mit den neuen Richtlinien erhöht sich die Dokumentations- und Informationspflicht für die Konzerne. Die Beweislast liegt dann bei den Unternehmen, die dokumentieren müssen, dass sie sich ausnahmslos an alle Richtlinien halten. Dadurch soll sich der persönliche Datenschutz für die EU-Bürger verstärken. Nicht auszuschließen sei laut Freeze ebenfalls, dass sich in der Zukunft die US-Regierung an den strengeren Regeln beteilige. Dennoch sei Facebook grundsätzlich "ein großartiger Service und eine großartige Idee".

Ein weiteres Problem bestehe für Facebook in der Generierung neuer Nutzer. So sind Plattformen wie Instagram und Snapchat vor allem in den jüngeren Generationen beliebter als das alteingesessene Zuckerberg-Medium. "Die jungen Menschen nutzen kein Facebook", so Freeze weiter. "Jede Social Media-Plattform werde irgendwann zu MySpace", sagte der Chefstratege gegenüber "MarketWatch".

Redaktion finanzen.at

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