Shared R&D belastet 22.05.2024 11:14:00

EVOTEC-Aktie im Minus: Quartalsgewinn deutlich rückläufig

EVOTEC-Aktie im Minus: Quartalsgewinn deutlich rückläufig

Wie bereits vor einigen Monaten angekündigt, leitet EVOTEC nun eine Neuausrichtung ein und gibt sich auch neue Berichtssegmente. Damit soll die Berichtsstruktur vereinfacht und gestrafft werden. Für das laufende Jahr stellte EVOTEC ein Wachstum beim Umsatz und bereinigten EBITDA in Aussicht. Zudem hat EVOTEC jetzt auch seinen neuen CEO berufen und Mario Polywka übernimmt als Interim CEO ab dem 3. Januar 2024.

Im ersten Quartal ist der Konzernumsatz um 2 Prozent (ohne Wechselkurseffekte) auf 208,7 Millionen Euro gesunken. Die Umsatzerlöse von Shared R&D rutschten um 23 Prozent auf 155,2 Millionen Euro ab, während die Umsatzerlöse von Just - EVOTEC Biologics um 383 Prozent auf 53,5 Millionen Euro kletterten. Das bereinigte Konzern-EBITDA fiel auf 7,8 Millionen Euro von 34,3 Millionen Euro, bedingt unter anderem durch steigende Herstellungs-, Vertriebs- und Verwaltungskosten sowie einen geringeren Beitrag der sonstigen betrieblichen Erträge. Analysten hatten mit einem Umsatz von 195 Millionen Euro bei einem bereinigten EBITDA von 15 Millionen Euro gerechnet.

Zur strategischen Neuausrichtung erklärte EVOTEC, es werde Anpassungen bei Größe und Standorten geben, um einen jährlichen positiven EBITDA-Beitrag von mehr als 40 Millionen Euro zu erreichen, mit erstem erwartetem Beitrag in der zweiten Jahreshälfte.

Für 2024 stellt EVOTEC ein Wachstum des Konzernumsatzes im zweistelligen Prozentbereich (2023: 781,4 Millionen Euro) in Aussicht. Beim bereinigten Konzern-EBITDA sieht EVOTEC ein Plus im mittleren zweistelligen Prozentbereich (2023: 66,4 Millionen Euro). Die konkretisierte Prognose werde man gemeinsam mit dem neuen CEO evaluieren und im Rahmen der Veröffentlichung des Halbjahresberichts aktualisieren.

EVOTEC schließt niederösterreichischen Standort Orth

Der deutsche Pharmawirkstoffforscher und -entwickler EVOTEC will sich aus der Gentherapie zurückziehen und seinen Standort im niederösterreichischen Orth an der Donau mit rund 40 Beschäftigten schließen, wie EVOTEC am Mittwoch mitteilte. Der Standort in der Nähe von Wien war erst 2020 eröffnet worden. Ziel war es, Dienstleistungen im Bereich der Gentherapie für Pharma- und Biotech-Kunden sowie Stiftungen und akademische Einrichtungen anzubieten.

Der Pharmakonzern Takeda war in diesem Bereich der größte Kunde von EVOTEC. Die Japaner hatten allerdings im Februar angekündigt, sich von einem Großteil ihres Werks in Orth zu trennen, wovon 190 Beschäftigte von Takeda betroffen sind.

EVOTEC hatte im April erklärt, nach dem Gewinneinbruch infolge der Cyberattacke im vergangenen Jahr mit Einsparungen wieder auf Kurs kommen zu wollen. Das Unternehmen hatte Anpassungen bei seiner Organisation und seinen Standorten angekündigt, um so einen jährlichen Beitrag zum operativen Ergebnis von mehr als 40 Mio. Euro zu erreichen.

Über weitere Maßnahmen werde gegenwärtig mit den Arbeitnehmervertretern gesprochen, erklärte ein EVOTEC-Sprecher. Das Unternehmen hat im Zuge seiner Umstrukturierung auch seine Chemie-Aktivitäten in Marcy bei Lyon eingestellt. Ende März zählte EVOTEC weltweit 5.055 Mitarbeitende.

"Unsere Stakeholder werden sehen, dass die von uns eingeleiteten Effizienzmaßnahmen im zweiten Halbjahr dieses Jahres Ergebnisse zeigen werden", sagte Finanzchefin Laetitia Rouxel.

So reagiert die EVOTEC-Aktie

Im XETRA-Handel notieren die Papiere des Wirkstoffforschers nach der Vorlage von Quartalszahlen zeitweise 0,68 Prozent tiefer bei 9,48 Euro. Erst Ende April waren sie mit 8,52 Euro auf den tiefsten Stand seit 2017 abgesackt und hatten sich seitdem kaum davon erholt.

EVOTEC verzeichnete einen schwächeren Jahresauftakt, bekräftigte allerdings die Prognose für das Gesamtjahr. Diese soll gleichwohl gemeinsam mit dem neuen Vorstandschef evaluiert werden. EVOTEC hatte Christian Wojczewski zum 1. Juli als neuen Firmenlenker ernannt.

Ein Händler sagte, es gebe bei EVOTEC derzeit noch zu viele Fragezeichen. Der Umsatz im ersten Quartal sei besser als erwartet, das bereinigte operative Ergebnis (Ebltda) aber deutlich schlechter.

FRANKFURT (Dow Jones / dpa-AFX) / APA

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Bildquelle: REMY GABALDA/AFP/Getty Images

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