Forschung mit Andritz |
22.07.2014 11:50:00
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EVN will Biokunststoffe aus Algen herstellen
Das abgeschiedene CO2 wird am Standort Dürnrohr in einen speziellen Bioreaktor mit Mikroalgen geleitet, hieß es aus der EVN zur APA. Die Algen wandeln das CO2 mit Hilfe von Sonnenlicht und Wasser zu einem Biokunststoff um. Diese Mikroorganismen legen je nach Nährstoffangebot Energiespeicher in Form des Biokunststoffs Polyhydroxybuttersäure (PHB) an. Dieser ist nach EVN-Angaben dem aus Erdöl hergestellten Kunststoff Polypropylen ähnlich. In dem Forschungsprojekt geht es vor allem um die Entwicklung des Verfahrens.
Ziel sei, Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen zu entwickeln und die besten Anwendungsmöglichkeiten auszuloten, so EVN-Experte Gerald Kinger.
Die EVN betont, dass ein solches Verfahren auch nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion stehe und ressourcenschonend - weil CO2-neutral - sei. Anstelle von Zucker, mit dem Mikroalgen in anderen Verfahren zur Herstellung von Biokunststoff "gefüttert" werden, werden bei dem Projekt Sonnenlicht und CO2 verwendet - also eine Art Photosynthese wie bei anderen Pflanzen.
Experten des Verbandes European Bioplastics schätzen nach EVN-Angaben das Potenzial für Biokunststoffe auf 5 bis 10 Prozent des gesamten Kunststoffmarktes.
Investiert wurden in das Biokunststoff-Projekt bisher 450.000 Euro.
Die EVN betreibt die Anlage zum Herauswaschen von CO2 in Dürnrohr seit Mitte 2009. Kommerziell eingesetzt wird Kohlendioxid (CO2) unter anderem in der Düngemittelproduktion sowie in der Getränke-, Pharma- und Kosmetikindustrie. Technisch können in der Anlage rund 500 Tonnen CO2 pro Jahr für Industriezwecke erzeugt werden. Die EVN habe bereits einige sehr interessante Kooperationsangebote aus der Autobranche. Auch eine Zusammenarbeit mit Getränkefirmen wäre denkbar, so die EVN. Derzeit wird CO2 für die Industrie vor allem aus Erdgas erzeugt. Aus einem Kubikmeter Erdgas kann man rund 2 Kilogramm CO2 gewinnen.
itz/ivn
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