28.05.2014 14:31:00

EVN: Weitere Kraftwerksschließungen Problem für Versorgungssicherheit

Weitere Kraftwerksstilllegungen, die über die bereits angekündigten hinaus gehen, sind für EVN-Chef Peter Layr problematisch puncto Versorgungssicherheit. Die Bereitstellung von Kraftwerken zur Stabilisierung der Netze und zum Ausgleich der Schwankungen durch die Erneuerbaren-Erzeugung koste aber Geld. Durch die VKI-Aktion habe die EVN unterproportional Kunden verloren.

Die zuletzt vom Verbund angekündigten Schließungen und Stilllegungen von Kraftwerken seien gerade noch verkraftbar. Weitere Anlagen in Österreich dürften aber aus Gründen der Versorgungssicherheit nicht mehr folgen, sagte Layr heute, Mittwoch, im Rahmen der Halbjahrespressekonferenz. Die thermische Erzeugung sei kaum mehr profitabel zu betreiben, habe aber eine Sicherstellungsfunktion. Die Verbrauchsschwerpunkte seien in Österreich im Osten des Landes. Die Grundlast müsse bei den Verbrauchsschwerpunkten sein.

Für die Bereitstellung von Kraftwerkskapazitäten seien Regulative notwendig. Es gebe zwei Varianten: Fixe Kapazitätsprämien gebe es wie beispielsweise in Frankreich oder eine Definition von systemrelevanten Kraftwerken in einem bestimmten Zeitraum wie etwa in Deutschland, was auch ein Weg für Österreich sein könnte.

Die EVN stellt mit ihren Gaskraftwerken Korneuburg und Theiß Kapazitäten zur Netzsicherheit im süddeutschen Raum bereit, insgesamt sind es 785 Megawatt (MW). Der entsprechende Vertrag mit dem deutschen Netzbetreiber Tennet läuft noch bis zum Winter 2015/16. Das könnte auch für Österreich eine Lösung sein. Abgerufen wurde die "Stromhilfe" für Deutschland im heurigen Winter wegen des milden Wetters nicht, so EVN-Vorstand Stefan Szyszkowitz. Allerdings habe es zwei Abrufe aus Österreich wegen der Netzstabilität gegeben.

Kraftwerkskapazitäten für eine bestimmte Zeit vorzuhalten koste Geld, so Layr. Es gebe schon jetzt Mechanismen mit Zuschlägen auf der höchsten Spannungsebene. Von der Regulierungsbehörde E-Control erwarte man nun Überlegungen, wie man das System künftig stabil darstellen könne. Layr sprach sich für einen marktwirtschaftlichen Weg aus.

Der Verbund mottet das Gas-Kombi-Kraftwerk im steirischen Mellach ein und legt das Ölkraftwerk Neudorf/Werndorf II still, für den Verbund-Block des Steinkohlekraftwerks Dürnrohr wird noch eine Option als Kaltreserve zur deutschen Stromhilfe geprüft. Die Energie AG Oberösterreich wird ihr Kohlekraftwerk Riedersbach noch bis zum Frühjahr 2016 betreiben, das Gas-und-Dampf-Kraftwerk Timelkam wird noch als Leistungsreserve für Deutschland vorgehalten.

Der EVN-Block des Kraftwerks Dürnrohr wird weiterbetrieben. Dürnrohr sei für die EVN ein großer Wärmeknotenpunkt, der unter anderem St. Pölten mit Fernwärme versorgt.

Durch die VKI-Aktion "Energiekosten-Stopp" habe die EVN unterproportional Kunden verloren, so Layr. Der Saldo liege bei weniger als 10.000. Die EVN-Float-Tarife, die sich am Börsenpreis orientieren, hätten während der Aktion rund 15.000 bis 20.000 Kunden gewählt. Insgesamt wechselten im Zuge der VKI-Aktion rund 98.000 Kunden ihren Versorger, davon wechselten 68.000 den Stromanbieter und 30.000 den Gaslieferanten. Ihre Preise werde die EVN stabil halten.

(GRAFIK 0663-14, Format 42 x 118 mm) (Schluss) itz/sp

ISIN AT0000741053 WEB http://www.evn.at

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