13.12.2012 18:29:31

Europaparlament fordert Aktionsplan für kriselnde Stahlindustrie

   STRASSBURG--Das Europäische Parlament will die Stahlindustrie mit einer Förderung von Investitionen und Innovationen sowie einer Sonderbehandlung bei staatlichen Subventionen aus der Krise holen. Das Parlament mahnt dabei zur Eile. Ein für Juni 2013 angekündigter Aktionsplan für die kriselnde Branche soll so schnell wie möglich ausgearbeitet werden.

   Die Zahl der Arbeitsplätze in der Stahlbranche habe sich seit 1970 von einer Million auf derzeit 369.000 verringert. Um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, bedürfe es einer soliden industriellen Basis und einer Strategie, die Investitionen in neue Technologien und neue ressourcenschonende Methoden erlaube, erklärte etwa die sozialdemokratische Fraktion im Parlament. Der Europäische Stahlverband Eurofer begrüßte das Votum der Abgeordneten. "Es definiert klar die meisten, wenn auch nicht alle, politischen Probleme, an denen dringend gearbeitet werden muss", sagte der Generaldirektor des Verbands, Gordon Moffat.

   So fordert das Parlament unter anderem von der EU-Kommission, die Stahlbranche bei ihrer aktuellen Überarbeitung des EU-Beihilferechts zu berücksichtigen. Staatliche Subventionen unterliegen ab einem bestimmten Betrag dem EU-Beihilfenrecht und müssen von der Kommission genehmigt werden. Dieses aus mehreren Gesetzen und Leitlinien bestehende Recht will die Kommission bis Ende 2013 vollständig modernisieren.

   Ferner fordert das Parlament von der Kommission, das Ende dieses Jahres auslaufende Überwachungssystem für den Import von Stahlprodukten und Stahlrohren zu verlängern. Im Jahr 2010 habe die EU insgesamt 33,7 Millionen Tonnen Stahl im Wert von 32 Milliarden Euro exportiert und 26,8 Millionen Tonnen für 18 Milliarden Euro importiert. Die Nachfrage sei extrem gesunken, betont das Parlament, und der internationale Wettbewerb werde durch andere Regularien und Standards in Drittstaaten härter.

   Unternehmen, die Stahlwerke umstrukturieren müssen, sollten sich dabei "sozial verantwortungsvoll" verhalten, und die Kommission sollte von Schließungen bedrohte Stahlwerke wie etwa im französischen Florange, im belgischen Lüttich und im italienischen Terni beaufsichtigen. "Überstürzte Werkschließungen sind keine Lösung", erklärte der SPD-Abgeordnete Bernd Lange. Arbeitnehmer müssten stärker mitbestimmen dürfen, weshalb das Parlament ein Gremium aus Arbeitnehmern, Arbeitgebern und EU-Kommission vorschlägt, das an der weiteren Entwicklung der Stahlindustrie arbeiten soll.

   Die EU ist der weltweit zweitgrößte Stahlproduzent. Rund 200 Millionen Tonnen Stahl werden in über 50 Stahlwerken in 23 EU-Staaten produziert. Der Umsatz der EU-Stahlbranche beträgt rund 200 Milliarden Euro, das sind etwa 1,4 Prozent des EU-Bruttosozialproduktes.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/cla/bam/ros (END) Dow Jones Newswires

   December 13, 2012 11:59 ET (16:59 GMT)

   Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc.- - 11 59 AM EST 12-13-12

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu thyssenkrupp AGmehr Analysen

26.11.24 thyssenkrupp Buy Baader Bank
25.11.24 thyssenkrupp Underweight Barclays Capital
22.11.24 thyssenkrupp Halten DZ BANK
19.11.24 thyssenkrupp Neutral JP Morgan Chase & Co.
19.11.24 thyssenkrupp Neutral JP Morgan Chase & Co.
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

thyssenkrupp AG 3,87 -0,34% thyssenkrupp AG
voestalpine AG 18,32 0,60% voestalpine AG

Indizes in diesem Artikel

DAX 19 626,45 1,03%
STOXX 50 4 328,45 0,78%
EURO STOXX 50 4 804,40 0,96%
CAC 40 7 235,11 0,78%
IBEX 35 11 641,30 0,26%
ATX 3 539,28 0,30%
AEX 881,73 0,59%
FTSE GLOB G IND -
ATX Prime 1 762,73 0,32%
Prime All Share 7 635,14 0,96%
HDAX 10 310,83 0,94%
CDAX 1 682,51 0,92%
EURO STOXX 498,81 0,74%
WBI Wiener Börse Index 1 387,24 0,34%
ATX five 1 842,22 0,33%
SBF 120 5 486,23 0,70%
Next CAC 70 3 519,63 -0,50%
ATX BI 1 462,46 0,12%
ATX NTR EUR 6 800,73 0,30%
ATX TR 8 248,57 0,30%