13.05.2015 12:26:00

EU-Förderungen befeuern Investitionen in Mittel-Osteuropa

Eine verbesserte Wirtschaftsstimmung und steigende Inlandsnachfrage haben die Investitionen in fast allen Ländern Mittel-, Ost- und Südosteuropas zuletzt spürbar steigen lassen. Zwar verlieren die ausländischen Direktinvestitionen (FDI) an Bedeutung, doch wird dieser Trend durch mehr inländische Investitionen und EU-Förderungen ausgeglichen, heißt es in einer aktuellen Studie der Erste Group.

"Im vergangenen Jahr sind die Investitionen in der Region um 6 Prozent gewachsen", sagte der Osteuropa-Chefanalyst der Erste Group, Juraj Kotian, am Mittwoch in Wien. "Es gibt zwei Länder, in denen die Investitionen bereits über dem Niveau vor der Krise (2008, Anm.) liegen, nämlich Polen und Ungarn. Für Tschechien und die Slowakei erwarten wir, dass sie das Vorkrisenniveau heuer oder spätestens im kommenden Jahr erreichen. Südosteuropäische Länder wie Slowenien, Kroatien und Rumänien liegen noch immer deutlich unter dem Vorkrisenniveau."

Um auf das Wirtschaftswachstum von 3,7 Prozent zu kommen, das die CEE-Länder vor der Krise hatten, wäre in den kommenden Jahren ein Investitionswachstum von 10 bis 15 Prozent nötig, sagte Kotian. Wenn es echte Strukturreformen gebe, könnten Inlandsinvestitionen, ein florierender KMU-Sektor und EU-Förderungen zu den zentralen Wachstumssäulen werden.

Der Rückgang der FDI seine keine Absage an die CEE-Region. "Ich glaube, das ist ein globales Phänomen", sagte Erste-Analyst Zoltan Arokszallasi. "Seit Mitte der 2000-er Jahre haben sich die FDI weltweit ungefähr halbiert, CEE folgt nur diesem Trend."

Kotian erwartet sich viel vom "Juncker-Plan", mit dem der EU-Kommissionspräsident ein Investitionsvolumen von 315 Mrd. Euro mobilisieren will. "Die CEE-Ländern haben bei der EIB und der EU-Kommission bereits Projekte mit einem Gesamtvolumen von 282 Mrd. Euro eingereicht. Wir glauben, dass davon Projekte mit einem Volumen von 40 bis 60 Mrd. Euro genehmigt werden könnten." Das würde einem Volumen von 3 bis 4 Mrd. Euro aus dem EFSI (Europäischer Fonds für strategische Investitionen) entsprechen, der Rest würde von strategischen und privaten Investoren kommen.

Auch der private Sektor in den CEE-Ländern, vor allem Klein- und Mittelbetriebe, würden zunehmend an Bedeutung gewinnen, sagte Arokszallasi. Die KMU seien dort ähnlich arbeitsintensiv und würden ähnlich viel zur Wertschöfpung beitragen wie in Deutschland oder Österreich.

(Schluss) ivn/ggr

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