Nach rotem Schlussquartal 30.04.2014 12:55:00

Erste Group mit Millionen-Gewinn bis März

Das war deutlich weniger als im ersten Quartal 2013 (176,6 Millionen Euro), aber bei weitem besser als die Zahlen vom Schlussquartal 2013: Da hatten teure Abschreibungen einen Quartalsverlust von 370 Millionen Euro hinterlassen.

Wie die Erste Group am Mittwoch berichtete, ging heuer bis März primär wegen der weiter verhaltenen Kreditnachfrage der Zinsüberschuss von 1,197 auf 1,124 Mrd. Euro zurück. Belastend wirkten nach Bankangaben wieder die hohen Bank- und Transaktionssteuern in Österreich, Ungarn und der Slowakei. Positiv wirkte eine weitere Senkung des Betriebsaufwands um 2,7 Prozent. Das Betriebsergebnis lag mit 727,3 Mio. Euro um 4,1 Prozent unter dem Vorjahreswert. Die Wertberichtigungen sanken im ersten Quartal ebenfalls um 2 Prozent. Der Nettokreditbestand sei, so die Bank, seit Jahresbeginn stabil geblieben.

Ihren Ausblick für 2014 hat die Bank heute bestätigt: Das heißt es wird weiter ein Betriebsergebnis von etwa 3,1 Mrd. Euro "plus-minus zwei Prozent" erwartet.


Erste-Verlust in Ungarn bis März abermals gestiegen

In der Erste-Tochter in Ungarn sind im ersten Quartal 2014 die Verluste wieder deutlich gestiegen, obwohl die Kreditwertberichtigungen rückläufig waren und ein Kostensenkungsprogramm dort auch die Betriebsaufwendungen abgesenkt hat. Das lag vor allem an der Bankensteuer.

Wie die Bank am Mittwoch berichtete, wurde das "Segment Ungarn" - also der Teilkonzern Erste Bank Hungary - im sonstigen Ergebnis durch die Bankensteuer belastet. Denn heuer im ersten Quartal wurde die ungarische Bankensteuer für das Gesamtjahr 2014 im Ganzen bezahlt. Das waren 47,9 Mio. Euro. Im ersten Quartal 2013 musste nur der anteilige Vierteljahreswert (12,2 Mio. Euro) berappt werden.

Damit schrieb die Erste in Ungarn heuer bis März einen Nettoverlust von 53,8 Mio. Euro - nach -22,6 Mio. Euro im ersten Quartal 2013.

Einen Nettoverlust von 7,9 (Vorjahresquartal: 0,1) Millionen Euro weist die Erste Group auch für Rumänien aus. Nach der markanten Leitzinssenkung in Rumänien 2013 schrumpfte dort der Zinsüberschuss um 16 Prozent, im Geschäft mit Konsumentenkrediten geht es weiter bergab, das Betriebsergebnis war rückläufig.

Die große tschechische Tochterbank Ceska Sporitelna schrieb 10 Prozent weniger Gewinn. In der Erste-Bilanz lieferte Tschechien ein Nettoergebnis von 136 Mio. Euro. In der Slowakei lief es etwas besser, dort stieg der Nettogewinn um 3,7 Prozent auf 41,6 Mio. Euro.

In Kroatien sank der Gewinn der dortigen Bankoperation um ein Drittel auf 5,5 Mio. Euro, in Serbien wurde ein Nullergebnis verbucht.

Um ein Fünftel auf 52,5 Mio. Euro zurück gegangen ist bis Ende März das Nettoergebnis des Konzernsegments Erste Bank Österreich und Tochtergesellschaften. Grund waren unter anderem "markante" Anstiege der Wertberichtigungen.



Erste Group muss 2014 weniger Bankensteuer zahlen

Die Erste Group geht davon aus, heuer nicht so viel Bankensteuer zahlen zu müssen wie 2013: Es wird ein Rückgang von 311 Millionen auf etwa 270 Millionen Euro erwartet. Das sollte sich, so schreibt Erste-Chef Andreas Treichl im heute vorgelegten Quartalsbericht, positiv auf den Jahresgewinn auswirken.

Voriges Jahr hatten die Bankensteuern den Jahresgewinn halbiert, beklagte die Erste.

Hintergrund der jetzigen Erwartung ist wie berichtet die Änderung der Bemessungsgrundlage für die Bankensteuer in Österreich, die seit April 2014 in Kraft ist. Die Bankenabgabe wird hierzulande jetzt ausschließlich an der Bilanzsumme bemessen. Da wurden die Prozentsätze für alle steuerpflichtigen Banken über 1 Mrd. Euro Bilanzsumme angehoben, womit der Bund insgesamt 2014 insgesamt mehr Einnahmen an Bankensteuer ansetzt als 2013. Dass mit April jetzt das Derivatgeschäft als Steuerbasis wegfiel, davon profitiert in Österreich in erster Linie die Erste Group.

Im ersten Quartal 2014 zahlte die Erste im In- und Ausland 99,8 Mio. Euro (Vorjahresquartal: 71,6 Mio. Euro) an Bankensteuern und -abgaben, wie aus dem Quartalsbericht 2014 hervorgeht.

Davon fielen in Österreich 30,4 (41,6) Mio. Euro in Österreich an. De facto unverändert 10,3 (10,5) Mio. Euro führte die Bank in der Slowakei ab. Weil in Ungarn die Steuern für das ganze Jahr im Voraus bezahlt wurden, waren es dort im ersten Quartal insgesamt 59,1 Mio. Euro (Bankenabgabe samt Transaktionssteuer), nach 19,5 Mio. Euro im ersten Quartal 2013.

rf/tsk

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