Im Mittelfeld |
11.06.2021 17:58:00
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Erste Group-CEO-Spalt sieht bei Effizienz der Banken Luft nach oben- Erste Group-Aktie leichter
"Österreichs Banken können insgesamt effizienter werden", sagte Spalt im Gespräch mit der APA. "Wenn man sich die Cost-Income-Ratio der Banken anschaut, dann sind die österreichischen Banken sicher nicht berühmt dafür, die effizientesten zu sein", so der Bankchef. Die Cost-Income-Ratio bezeichnet den Anteil der Kosten an den Einnahmen, laut Daten der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) lag diese 2020 bei 67 Prozent.
Es gebe nach wie vor eine hohe Filialdichte im Land und auch beim Kostenmanagement sei noch Spielraum. Ein wichtiger Hebel sei vor allem die Digitalisierung. Allerdings gehe es hierbei auch stark darum, was die Kunden wollen. In der Coronakrise habe zwar man gesehen, dass das Kundenverhalten sehr digital geworden sei. "Sobald jedoch alles wieder offen war, waren die Kunden auch wieder in den Filialen", so Spalt. Es brauche also eine Kombination aus "physischer Erreichbarkeit und digitaler Kompetenz."
Die Kunden würden sicherlich nicht alles digital erledigen wollen, ein Beispiel sei eine Wohnbaufinanzierung. "Da will man einen Ansprechpartner, da will man einen Berater haben der einen kompetent berät", so der Bankchef. "Das ist nichts, was ich wie ein T-Shirt im Internet bestelle".
Einer Studie des Beratungsunternehmens zeb zufolge seien digitale Angebote auch bei Wohnkrediten bei den Kunden durchaus erwünscht, allerdings sei die persönliche Beratung nach wie vor sehr wichtig in diesem Bereich. "Wie die Studie zeigt, sind Hypothekenkunden bereit, einen Teil des Prozesses digital abzuwickeln. Kunden schätzen gute Beratung, einen vertrauenswürdigen Partner, Transparenz und Unterstützung bei der Navigation durch den komplexen Prozess", so Christoph Fischer, Studienautor und Senior Consultant bei zeb, laut einer Aussendung.
Automatisierte Prozesse bei Hypotheken seien für die Banken auch durchaus lukrativ. "Online-Hypotheken sind eine bisher übersehene, aber schnell wachsende Umsatzquelle von Finanzinstituten" sagte zeb-Studienautorin und Senior-Consultant Laura Patsch. Banken müssten rasch handeln, um sich frühzeitig einen Wettbewerbsvorteil im digitalen Hypothekenmarkt zu verschaffen.
Dass der Kredithahn für Wohnraum demnächst stärker zugedreht werden könnte, glaubt Spalt nicht. "Der Kredithahn bleibt offen", sagte Spalt. Die heimischen Banken - sowohl die Erste Group, aber auch alle Mitbewerber - sähen sich seinen Beobachtungen nach die Kapitalausstattung der Kunden bei einer Kreditvergabe immer sehr gut an. "Es wird großer Wert auf die Rückzahlungsfähigkeit gelegt," so Spalt. Dass die OeNB die Lage aber genauer unter die Lupe nehmen wolle, sei "völlig legitim", so Spalt.
Zu Beginn der Woche hatte die Nationalbank (OeNB) angekündigt, die Wohnkreditvergabe der heimischen Banken genauer prüfen zu wollen. Denn mehr als die Hälfte der Neukredite werde mit weniger als 20 Prozent eigenen Mitteln finanziert. Zudem mache der Schuldendienst bei einem Fünftel bereits mehr als 40 Prozent des Nettoeinkommens aus.
Die Erste Group-Aktie verlor in Wien schlussendlich 1,15 Prozent auf 33,41 Euro.(Schluss) bel/stf
APA
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