19.09.2013 16:14:00

Erste Group: Banken profitieren von Wirtschaftserholung in CEE

Die Analysten der Erste Group rechnen mit einer wirtschaftlichen Erholung im Euroraum und in den Ländern Mittel-Osteuropas, wovon auch die Banken in den CEE-Ländern profitieren sollten. In Ländern wie Polen und Tschechien könnten ab dem nächsten Jahr "sinkende Risikokosten, wachsende Erträge aus steigenden Volumina und einer Verbesserung der Zinsmargen sowie eine strenge Kostendisziplin höhere Gewinne ermöglichen", geht aus einer aktuelle Studie der Erste Group zum CEE-Bankensektor hervor, die heute veröffentlicht wurde.

Besonders gut aufgestellt ist laut Erste-Group-Analyst Günter Hohberger der tschechische Bankensektor mit einem Kredit-Einlagen-Verhältnis von 75 Prozent. Das Kreditwachstum in Tschechien dürfte heuer 3,5 bis maximal 4 Prozent erreichen, was vor allem Hypothekenkrediten zu verdanken sei, während die Konsumkredite rückläufig seien. Das Einlagenwachstum bleibt mit einem Jahreswachstumsrate von 4,8 Prozent kräftig. Der Anteil der faulen Kredite (Non-performing loans, NPL) ist mit 6 Prozent vergleichsweise gering.

In Polen sind die Privatkunden-Kredite bis Juli im Jahresabstand um 3,3 Prozent gewachsen, die Unternehmenskredite um 0,5 Prozent - wobei die Investitionskredite zuletzt angezogen haben, was auf eine Erholung der Wirtschaft hindeutet. "In Polen werden wir per Dezember 2013 ein Kreditwachstum von 5,8 Prozent haben", sagte Hohberger. Die Banken dürften in Polen nach Ansicht der Erste-Analysten ihren Sparkurs fortsetzen und es könnte zu weiteren Fusionen und Übernahmen kommen - erwartet wird aber eher ein Personalabbau als Filialschließungen. Für die polnische Wirtschaft wird im kommenden Jahr ein Wachstum von 2,4 Prozent angenommen, nach 1,1 Prozent im Jahr 2013.

Als positive Nachricht aus Ungarn wird vermeldet, dass sich die Talfahrt verlangsamt. Die Erste-Group-Analysten erwarten, dass der Rückgang des Kreditbestandes im Gesamtjahr 2,5 Prozent ausmachen wird, nachdem er im ersten Halbjahr um 6 Prozent eingebrochen war. Für das nächste Jahr wird mit einem Wachstum von 1 Prozent gerechnet und für 2015 mit einem Plus von 3 Prozent. Auch die Zunahme der faulen Kredite hat sich verlangsamt - ihr Anteil ist mit 18 Prozent aber noch immer besorgniserregend hoch. Die Vorsorgen für Kreditausfälle lagen im 2. Quartal dieses Jahres im gesamten ungarischen Bankensektor bei 58 Prozent. Wie es im Streit um die Franken-Kredite in Ungarn weitergehen wird, ist nach Ansicht der Analysten völlig offen. "Da gibt es von der Informationslage her so wenig, dass es nicht seriös beantwortbar ist", so Hohberger.

Noch höher ist die NPL-Quote in Rumänien: Zu Jahresende 2012 betrug der Anteil der Kredite, die nicht wie vereinbart zurückgezahlt wurden, 18 Prozent - zuletzt waren es knapp 21 Prozent. Die Konsumkredite schrumpften gegenüber dem Vorjahr um 8,9 Prozent, der Bestand der Unternehmenskredite gab um 2,7 Prozent nach. Die Einlagen von Privathaushalten und Unternehmen sind seit Jahresbeginn um 1,6 Prozent gestiegen.

Eine eigene Kategorie ist der türkische Bankensektor. Die Kredit-Penetration sei mit 65 Prozent gemessen an Bruttoinlandsprodukt (BIP) noch gering, erklärte Can Yurtcan, Research Head bei Erste Securities Turkey. Die Türkei habe eine wachsende Bevölkerung mit steigenden Einkommen, der Spielraum nach oben sei daher noch groß. Heuer soll das Kreditvolumen um knapp 27 Prozent wachsen. Das sei zwar über dem Durchschnitt, doch ein jährliches Kreditwachstum von 15 bis 20 Prozent sei noch einige Jahr lang möglich, sagte Yurtcan. Die Erste geht davon aus, dass die türkische Wirtschaft heuer um 3,6 Prozent wachsen wird und im kommenden Jahr um 4,2 Prozent.

(Schluss) ivn/lo

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