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Faule Kredite weniger teuer 07.08.2015 18:12:00

Erste Group-Aktie legt zu: Bank bis Juni mit 487 Millionen Euro Gewinn

Zeitweise kletterte die Aktie des heimischen Geldinstituts an der Wiener Börse im Freitagshandel annähernd drei Prozent nach oben - am Ende blieb ein Aufschlag von 2,76 Prozent auf 28,33 Euro. Die Anleger reagierten positiv auf die Halbjahresbilanz der Erste Group. Zwischen Jänner und Juni 2015 konnte die Bank einen Millionen-Gewinn verbuchen. Im Jahr davor stand um diese Zeit unterm Strich ein Verlust von 929,7 Millionen Euro, damals hatten teure Wertberichtigungen und Abschreibungen im Osten stark belastet, die im zweiten Quartal verbucht worden waren.

Heuer musste deutlich weniger für faule Kredite zur Seite gelegt werden. Demnach hat die Erste nun auch ihre Prognose für Kreditvorsorgen und Wertberichtigungen für das gesamte Jahr 2015 auf 0,9 bis 1,1 Milliarden Euro zurückgenommen. Vor einem Vierteljahr hatte die Prognose noch auf ein bis 1,2 Milliarden Euro gelautet.

Stand an faulen Krediten auf tiefstem Wert seit 2010

Heuer muss die Erste Group nicht so viel Geld für faule Kredite zur Seite legen wie ursprünglich angenommen. Der Bestand an notleidenden Krediten sank nach Bankangaben per Ende Juni auf 10,1 Milliarden Euro, das waren 7,7 Prozent des Bruttokreditbestands, "und damit auf den besten Wert seit Dezember 2010". Dies schrieb Erste-Chef Andreas Treichl im Halbjahresbericht, in dem ein leicht verbesserter Risikokostenausblick für das Gesamtjahr 2015 enthalten ist.

Der Bestand von Krediten guter Bonität sei seit Jahresbeginn um 2,4 Prozent gewachsen, das fünfte Quartal in Folge. Kundenkredite mit wenig Risiko machen 78,2 Prozent Kreditbuchs aus, laut Erster ist das der höchste Wert seit Ausbruch der Finanzkrise im September 2008.

Zum heurigen Halbjahresgewinn von 487,2 Millionen Euro hätten alle Märkte beigetragen, ausgenommen wieder Ungarn. Die dortige Tochter blieb in den Verlusten, die mit 35 Millionen Euro aber um drei Viertel unter dem Abgang vom Vorjahres-Semester lagen.

Angesichts der Verbesserungen im Geschäftsumfeld und der Tatsache, dass die ungarische Regierung ihre Zusage einhalte, die Bankensteuer zu senken, zeigte sich Treichl am Freitag zuversichtlich, dass die Ungarn-Tochter nächstes Jahr wieder in die Gewinnzone kommt.

rf/kan

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