Daten und Fakten |
13.09.2024 06:13:00
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Erfolgsgeschichte - wie Nike zu einem der größten Sportartikelhersteller weltweit wurde
• Der Name einer griechischen Göttin
• Der Werbeslogan stammt von einem Serienmörder
Die Gründung und der Name "Nike"
Heute ist Nike ein weltweit führender Hersteller für Sportartikel mit Hauptsitz in Beaverton in Oregon, aber angefangen hat alles mit der Idee von zwei sportbegeisterten Männern. Wie im Nike Web Archive nachzulesen ist, gründeten die Athleten Phil Knight und Bill Bowerman im Jahr 1964 das Unternehmen "Blue Ribbon Sports", mit dem sie zunächst Sportschuhe der Marke Onitsuka Tiger, heute bekannt als ASICS, auf Sportveranstaltungen vertrieben. 1971 wurde das Unternehmen jedoch schließlich in seinen heutigen Namen "Nike" umbenannt und die Firmengründer begannen an eigenen Entwürfen für Sportschuhe zu arbeiten. Noch im selben Jahr starteten sie ihre eigene Produktion. Den Namen "Nike" schlug der erste Mitarbeiter des Unternehmens, Jeff Johnson, vor - dieser ist angelehnt an die griechische Siegesgöttin "Nike". Ausgesprochen wird der Name daher "Naikie" und eben nicht wie viele fälschlicherweise glauben "Nike". Ein Jahr später, im Jahr 1972, kam es zur Markteinführung des ersten eigenen Sportschuhs, dem Modell "Nike Cortez".
Die Geschichte hinter dem Logo
Mit dem neuen Namen erhielt das Unternehmen auch das heute so bekannte Logo. Wie Designguide.at erklärt, wurde der sogenannte "Swoosh" im Jahr 1971 von Carolyn Davidson, einer Grafikdesign-Studentin, entwickelt. Der Nike-Gründer, Phil Knight, war Davidsons damaliger Professor für Buchhaltung und wandte sich an sie, um ein Firmenlogo zu entwerfen. Die einzige Vorgabe seinerseits war es, ein Logo zu gestalten, dass an eine Bewegung angelehnt sei. Mit dem "Swoosh" fertigte Davidson ein Symbol, welches durch seine Form an die Flügel der Göttin Nike erinnern sollte. Für ihre Arbeit erhielt die Grafikdesignerin damals gerade einmal 35 US-Dollar. 1983 wurde Davidson jedoch zusätzlich mit einem Swoosh verzierten Diamantring sowie Unternehmensaktien im sechsstelligen Wert beschenkt.
Alles begann mit dem Nike Cortez
Nach der Namensänderung und einem einheitlichen Logo legte Nike im Jahr 1972 mit dem Sportschuh "Nike Cortez" den Grundstein seiner Erfolgsgeschichte. Der speziell für Läufer entwickelte Schuh galt als echtes Leichtgewicht unter den Laufschuhen und erfreute sich schnell großer Beliebtheit. Zurückzuführen ist seine Entwicklung auf Nike-Gründer Bill Bowermans Vision, einen Sportschuh zu entwerfen, der ebenso bequem wie luftdurchlässig ist. Diese Idee setzten die beiden Gründer mit dem Nike Cortez in die Tat um und veränderten damit den Laufsport, denn die Athleten liefen nicht nur besser, sondern auch schneller. Dies sprach sich nach der großen Markteinführung während der Olympischen Spiele 1972 in München schnell rum und die Athleten bezeichneten den Nike Cortez laut diverser damaliger Medienberichte als "The Most Comfortable Shoe". Aber auch außerhalb der Sportgemeinschaft erfreute sich der Schuh schnell großer Beliebtheit und erreichte durch Auftritte in Blockbustern wie "Forrest Gump" oder "The Wolf of Wall Street" einen Kultstatus, der bis heute anhält.
Die Erfolgsgeschichte von Nike
Die Erfolgsgeschichte von Nike ist eng verknüpft mit denen der sportlichen Talente, die das Unternehmen über die Jahre unter Vertrag genommen hat. So war Nike die erste Firma, die einen Deal mit einem Athleten vereinbarte. Denn bereits im Jahr 1973 unterschrieb der rumänische Tennisspieler Ilie Nastase einen Vertrag mit dem Unternehmen. Noch im selben Jahr stattete Nike den Läufer Steve Prefontaineaus bei den Olympischen Sommerspielen in München aus. Er erreichte beim 5.000-Meter-Lauf den vierten Platz und machte die Sportschuhe der Marke bekannter. Im Jahr 1978 expandierte das Unternehmen bereits und begann schließlich auch den Vertrieb der Sportschuhe in Europa. Mit Michael Jordan nahm Nike 1984 einen weiteren Profisportler in seinen Kader auf. Dabei beinhaltete die Zusammenarbeit jedoch nicht nur einen Sponsorenvertrag, denn gemeinsam mit dem Basketballspieler entwarf Nike bis heute mehrere eigene Kollektionen. Damit geriet das Unternehmen endgültig auf Erfolgskurs und erlangte im Jahr 1989 die weltweit führende Position als Sportartikelanbieter und hält diesen Titel bis heute. Mittlerweile beschäftigt Nike weltweit mehr als eine Million Arbeiter in 785 Fabriken und hält damit ganze 62 Prozent des amerikanischen Sportschuh-Marktes.
Nike erweitert seinen Kader
Das Unternehmen ruht sich auf seinem Erfolg jedoch nicht aus und nimmt immer weiter Sporttalente unter Vertrag. Im Jahr 1994 gewann Nike den damaligen Fußballweltmeister Brasilien für sich und stattete die Mannschaft werbestark mit Sportmaterialien aus. Ein Jahr später kam es zu einem 395 Millionen US-Dollar schweren Deal mit dem kanadischen Eishockeyausrüster Canstar. Doch den nächsten wirklich großen Coup nach Michael Jordan landete Nike 1996, als Profi-Golfspieler Tiger Woods einen Vertrag mit dem Sportartikelhersteller unterzeichnete. Stolze fünf Millionen US-Dollar kostete Nike die Zusammenarbeit mit Woods jährlich. Doch Nike expandierte weiter und übernahm im September 2003 für knapp 305 Millionen US-Dollar die Marke Converse. Die Erfolgsgeschichte von Nike fand einen weiteren Höhepunkt, als das Unternehmen im Jahr 2012 zum Hauptsponsor der NFL wurde, der US-amerikanischen Profiliga des American Football. 2015 wagte Nike einen weiteren mutigen Schritt und unterzeichnete mit dem Profi-Basketballspieler LeBron James das erste Mal in der Firmengeschichte einen Werbevertrag, der lebenslang gültig ist.
Nike Air Jordan
Die wohl bekannteste Zusammenarbeit des Unternehmens ist die mit Profi-Basketballspieler Michael Jordan. Grund dafür sind die Schuhe "Air Jordan", die Michael "Air" Jordan erstmals 1985 bei einem NBA-Spiel trug. Zu großer medialer Aufmerksamkeit kam es aber erst, als Jordan für das Tragen der Schuhe abgestraft wurde, da diese die einheitliche Teamkleidung kaputt machen würden. Kurzerhand verbot die Liga das Tragen der Schuhe, doch Jordan hielt sich nicht daran und nahm es in Kauf, bei jedem Spiel 5.000 US-Dollar Strafe zu zahlen. Insgesamt bestritt er 82 Basketballspiele mit den Air Jordans an seinen Füßen und sollte dafür 410.000 US-Dollar Strafe pro Saison zahlen. Selbst gezahlt hat er diese Summe jedoch nie, denn nicht nur die Medien wurden darauf aufmerksam, sondern auch Nike und beschloss, die PR-Aufmerksamkeit für sich zu nutzen und die Strafen für Jordan zu übernehmen. Und diese Entscheidung zahlte sich für das Unternehmen aus, denn während Nike für die ersten drei Jahre nach der Markteinführung der Air Jordans von einem Umsatz von rund 3 Millionen US-Dollar ausging, steigerte die mediale Aufmerksamkeit die Verkäufe und brachte dem Unternehmen so allein im ersten Jahr 130 Millionen US-Dollar ein.
Die Bedeutung von "Just do it"
Doch nicht nur ein einprägsames Logo und millionenschwere Verträge mit bekannten Sporttalenten führten zu Nikes beeindruckender Erfolgsgeschichte, auch der Werbeslogan "Just do it" ist seit Jahrzehnten nicht mehr wegzudenken. Doch woher kommen die berühmten drei Wörter eigentlich? Der Slogan stammt nicht, wie man berechtigterweise vermuten könnte etwa von einem Leistungssportler, sondern lassen sich tatsächlich auf den verurteilten Serienmörder Gary Gilmore zurückführen. Im Jahr 1976 verübte Gilmore gleich zwei Raubmorde und wurde festgenommen. Er lehnte jegliche Verteidigung ab, forderte für sich selbst die Todesstrafe und versuchte im Gefängnis zweimal erfolglos sich selbst umzubringen. Als es schließlich doch zu seiner Hinrichtung kam, soll er laut Vollzugsbeamten "Let’s do it" als seine letzten Worte gewählt haben. Der damalige Werbechef von Nike Dan Wieden erzählte der New York Times, dass er im Jahr 1988 auf diese Geschichte stieß und sich davon zu dem Werbeslogan "Just do it" inspirieren ließ. Dieser sollte zum Ausdruck bringen, dass es nicht darauf ankommt ob man gewinnt oder verliert, sondern dass man es einfach machen soll. Für Wieden war dies die passende Botschaft und so entstand 1988 in leicht abgewandelter Form der Werbespruch "Just do it", der bis heute für Werbezwecke genutzt wird.
Isabell Tonnius / Redaktion finanzen.at
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