Ölpreise stützen 29.07.2022 15:25:00

Eni-Aktie im Plus: Eni baut Aktienrückkäufe aus

Eni-Aktie im Plus: Eni baut Aktienrückkäufe aus

Das Unternehmen will nach erfolgreichen ersten sechs Monaten dieses Jahr weitere Aktien im Wert von 1,3 Milliarden Euro zurückkaufen. Damit erhöht sich das Gesamtvolumen des Aktienrückkauf-Programms auf 2,4 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Freitag in Rom mitteilte. Bereits am Vortag hatten Shell, TotalEnergies und Repsol Rekordgewinne vorgelegt und teilweise angekündigt, ihre Aktionäre über Rückkäufe stärker daran teilhaben lassen zu wollen. Die Konzerne profitieren von den gestiegenen Ölpreisen als eine der Folgen des Ukraine-Kriegs.

Laut den Berechnungen von Jefferies-Analyst Giacomo Romeo steigt die Rendite für die Eni-Aktionäre damit auf über 14 Prozent. Sein Kollege Biraj Borkhataria von der kanadischen Bank RBC kommentierte, Eni habe starke Zahlen vorgelegt.

Bei Eni gingen die geförderten Mengen dieses Jahr zwar leicht zurück, doch das konnten die hohen Preise überkompensieren. Der bereinigte Nettogewinn von Eni lag im zweiten Quartal mit 3,8 Milliarden Euro mehr als viermal so hoch wie ein Jahr zuvor. Damit wurden auch die Erwartungen der Analysten übertroffen.

Außerdem ist Eni für die italienische Regierung entscheidend, um unabhängiger von russischem Gas zu werden. Das Ziel des Konzerns ist es, bis 2025 die Einfuhren in Höhe von 20 Milliarden Kubikmeter komplett ersetzen zu können. Dafür wurden unter anderem Verträge mit Algerien, Ägypten und dem Kongo unterzeichnet. Im Juni beteiligte Eni sich außerdem genau wie Shell am Projekt North Fiel East in Katar, einem der größten Projekte der Welt für Flüssiggas (LNG).

Und auch die Anleger zeigen sich zufrieden. Die Aktie steigt am Freitag in Mailand um 5,72 Prozent auf 11,726 Euro. Damit versucht sie weiter, sich von ihrem Mitte Juli erreichten Tief des laufenden Jahres bei 10,50 Euro zu erholen. Seit Anfang Juni waren die Papiere von Mineralölkonzernen unter Druck geraten, weil es Verdacht auf kartellrechtliche Absprachen bei der Preisgestaltung gab. Außerdem hält sich die Diskussion um eine Übergewinn-Steuer angesichts der hohen Profite hartnäckig.

ROM (dpa-AFX)

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