11.12.2015 19:44:49

Endgültiger Libor-Bericht kommt frühestens im Januar - Kreise

   Von Madeleine Nissen

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Finanzaufsicht Bafin wird ihren endgültigen Bericht über die Manipulation des Referenzzinssatzes Libor voraussichtlich erst Anfang nächsten Jahres veröffentlichen. Das sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die bereits gemachten Vorwürfe gegen ehemalige Vorstände der Deutschen Bank stünden nach wie vor im Raum, sagte ein Insider. Jedenfalls sei der Bericht noch nicht abgeschlossen.

   Die Bafin hatte der Bank schwere Vorwürfe gemacht: Sechs Führungskräfte hätten über Jahre hinweg versuchte Marktmanipulationen nicht verhindert, heißt es in einem Brief, den das Wall Street Journal im Juli dieses Jahres auf der Webseite veröffentlicht hatte. Sie seien ihren Kontrollpflichten nur nachlässig nachgekommen und hätten die Aufseher selektiv oder inakkurat informiert, heißt es in dem Brief.

   Der Vorwurf, Vorstände hätten selbst manipuliert, war dagegen nie von der Finanzaufsicht erhoben worden. Bereits im April 2013 hatte Bankenkontrolleur Raimund Röseler im Interview mit dem Wall Street Journal eine "systematische Kriminalität, in die Vorstände eingebunden waren", ausgeschlossen. Diese Aussage wiederholte er danach bei verschiedenen Anlässen.

   Die Deutsche Bank hatte im April dieses Jahres eine Strafe von 2,5 Milliarden US-Dollar gezahlt, damit die Libor-Untersuchungen in den USA und Großbritannien beendet werden. Die in die Kritik geratenen Führungskräfte arbeiten zum Teil nicht mehr für die Bank. Teils auf Druck der Bafin, wie das Wall Street Journal bereits berichtet hat. Eine Bonuszahlung dürfen sie unter der strengen Führung von Vorstandschef John Cryan nicht erwarten.

   Unterdessen meldet Der Spiegel, dass die Bafin ihren Untersuchungsbericht "offenbar deutlich abgeschwächt" habe. Das Magazin bezieht sich dabei auf einen Entwurf des Schlussdokuments, das der Bank vorliegen soll. Die Namen der betroffenen Manager sollen nicht mehr in dem Bericht auftauchen, heißt es. Die Deutsche Bank wollte die Meldung nicht kommentieren.

   (Mitarbeit: Jenny Strasburg)

   Kontakt zur Autorin: Madeleine.Nissen@wsj.com

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   December 11, 2015 12:00 ET (17:00 GMT)

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