Experten uneins 13.06.2023 23:00:00

Elon Musk: Warnung vor Absturz der Immobilienpreise - auch bei Wohnimmobilien

Elon Musk: Warnung vor Absturz der Immobilienpreise - auch bei Wohnimmobilien

• Gewerbeimmobilien laut Musk mit Problemen
• Tesla-Chef sieht auch Wohnimmobilienpreise im Abwärtstrend
• Experten stimmen nur teilweise zu


Als CEO des Elektroautobauers Tesla, Top-Manager beim Raumfahrtunternehmen SpaceX und Gründer des Tunnelbauunternehmens The Boring Company hat Elon Musk nur wenig Berührungspunkte mit dem Immobilienmarkt. Dennoch zeigt sich der Multimilliardär in einem Tweet besorgt um den Sektor.

Elon Musk warnt vor Preissturz

"Gewerbeimmobilienwerte schmelzen schnell ab. Häuserwerte als Nächstes", so der kurze Eintrag auf Elon Musks Twitter-Profil.

Mit diesem Tweet reagierte der Unternehmer auf Risikokapitalgeber David Sacks. Der Gründer von Craft Ventures hatte die Herausforderungen des Marktes für Gewerbeimmobilien auf Twitter in mehreren Beiträgen diskutiert und dabei insbesondere auf die Geldpolitik der US-Notenbank als einen der Hauptgründe für die schwierige Marktlage verwiesen.

Bereits vor einigen Wochen hatte Elon Musk die Lage am Immobilienmarkt mit Sorge betrachtet. Interviewt von Tucker Carlson, einem US-amerikanischen Fernsehmoderator, erklärte er im April: "Wir haben den Abwärtstrend zu Gewerbeimmobilien noch nicht wirklich erlebt. Das ist eher wie ein Amboss, nicht wie ein Schuh. Das, was wir bisher gesehen haben, ist noch nicht einmal wirklich passiert - es handelt sich nur um eine geringfügige Verschlechterung des Immobilienportfolios. Aber das wird meiner Meinung nach später in diesem Jahr noch eine sehr ernste Sache werden."

In fast allen Städten gebe es derzeit Rekordleerstände bei Gewerbeimmobilien, so der Tesla-Chef mit Blick auf den Homeoffice-Trend, der die Nutzung von Büroimmobilien erheblich reduziert habe, weiter.

Experten nicht einhellig Musks Meinung

Neben Buffett-Vize Charly Munger stützt auch die Investorin Barbara Corcoran, die bei Shark Tank, der US-amerikanischen Version von "Die Höhle der Löwen" auftritt, die Argumentation von Musk und warnte unlängst ebenfalls vor erheblichen Gefahren für den Gewerbeimmobilienmarkt. In einem Interview mit "Fox News" erklärte die Gründerin der Corcoran Group, dass der Gewerbeimmobilienmarkt ein Blutbad erleben werde. "Niemand hat das Vertrauen, jetzt zu kaufen. Niemand glaubt wirklich, dass die Wende kommen wird", sagte sie. "Ich glaube nicht, dass sich das ändern wird. Ich denke, es wird ein kleines Blutbad geben, bevor es besser wird."
Einer der Hauptgründe für die Schwierigkeiten bei Gewerbeimmobilien sei laut Corcoran die sich verändernde Dynamik am Arbeitsplatz. Seit die Pandemie die Fernarbeit und hybride Arbeitszeiten revolutioniert habe, sei bei gewerblichen Bürogebäuden ein dramatischer Rückgang der Auslastung zu verzeichnen.

Nicht einer Meinung ist die Shark Tank-Investorin aber mit Musk beim Thema Wohnimmobilien. Tatsächlich rechnet Corcoran hier mit einer Erholung im Sektor. Sobald die US-Notenbank die Zinsen senkt, "wird die Hölle los sein und die Preise werden durch die Decke gehen", prophezeite die Expertin im Interview.

Auch die Fed-Gouverneurin Michelle Bowman sieht die Lage am Markt für Wohnimmobilien deutlich weniger kritisch als Elon Musk. Die Immobilienpreise haben sich "in letzter Zeit stabilisiert […], was Auswirkungen auf unseren Kampf zur Senkung der Inflation hat", so die Fed-Expertin Reuters zufolge.

Und auch die von Elon Musk zu erwartenden Turbulenzen am Gewerbeimmobilienmarkt dürften nicht den Sektor als Ganzes betreffen. So seien etwa Arztpraxen laut dem Office National Report des Gewerbeimmobilienmaklers Marcus & Millichap "weniger Gegenwind" ausgesetzt. "Während die meisten Mieter von Arztpraxen ein gewisses Maß an virtueller Arbeit integriert haben, ergänzen hybride Interaktionen persönliche Besuche, anstatt sie zu ersetzen", heißt es in dem Bericht. Hinzu komme die alternde Bevölkerung Amerikas.

Redaktion finanzen.at

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Bildquelle: john smith williams / Shutterstock.com, Larry Busacca/Getty Images for The New York Times,James Devaney/WireImage/Getty Images

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