Flirt mit dem Risiko 29.03.2018 17:39:00

Elon Musk - Waren Tesla und SpaceX der "größte Fehler in seiner Karriere"?

Elon Musk - Waren Tesla und SpaceX der "größte Fehler in seiner Karriere"?

Tesla- und SpaceX-Chef Elon Musk ist nicht gerade dafür bekannt, immer auf Nummer sicher zu gehen. Das spiegelt sich unter anderem an seiner Bezahlung wider. Erst kürzlich beschloss Tesla ein Vergütungspaket für Musk, das eng an hochambitionierte Zielmarken geknüpft ist - erreicht Tesla keines dieser Ziele, verdient Musk keinen Cent. Als ein Twitter-User vor einiger Zeit die Annahme aufstellte, Elon Musk wäre nicht dort, wo er sei, wenn es dort kein Geld zu machen gäbe, widersprach der Tesla-Chef vehement. Eine Raketen-Firma etwa sei "einer der dümmsten und schwierigsten Wege" um Geld zu verdienen. Wäre es ihm um Geld gegangen, hätte er einfach eine weitere Internet-Firma gegründet, so Musk in seinem Antwort-Tweet.

Es ist nicht das erste Mal, dass Musk etwas Derartiges verlauten lässt. Auch gegenüber "USA Today" hatte der umtriebige Unternehmer bereits einmal erwähnt, dass die Gründung der beiden Unternehmen Tesla und SpaceX wohl zu "den dümmsten Dingen" gehörten, "die man nur tun könne." Harte Worte eingedenk der Tatsache, dass Tesla eine Marktkapitalisierung von rund 50 Milliarden Dollar besitzt und Forbes Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX mit über 20 Milliarden Dollar bewertet.

Elon Musk und der Flirt mit dem Risiko

Im März stand Elon Musk Jonathan Nolan, dem Co-Creator der HBO "Westworld", bei einem Panel im Rahmen des bekannten SXSW-Festivals in Austin Rede und Antwort. Dabei führte Musk diesen Gedanken etwas näher aus. "Wenn Sie eine risikoadjustierte Renditeschätzung für verschiedene Branchengelegenheiten anstellen würden, würde ich Raketen- und Autos-Bauen ziemlich nah am Ende der Liste platzieren. Beides wäre wohl so ziemlich das Dümmste, was man tun könnte", so Musk. Darauf basierend betonte der Tesla-Chef, dass seine Motivation, SpaceX zu gründen und den Chefsessel bei Tesla einzunehmen, nicht etwa gewesen sei, dass er Geld verdienen wolle. Sondern, weil er "an die Fähigkeiten der Unternehmen" glaube, "die Welt zum Besseren zu verändern". Große Chancen habe er beiden Unternehmen von Beginn an eigentlich nicht eingeräumt. "Ich habe im Grunde sowohl SpaceX als auch Tesla von Anfang an eine Erfolgs-Wahrscheinlichkeit von weniger als 10 Prozent eingeräumt", so Musk. Doch trotz der Risiken habe ihn die Idee getrieben, Lösungen für Dinge zu finden, "die noch nicht zu funktionieren schienen, die aber wichtig für unser Leben und die Zukunft sind".

Musk: "Das war der größte Fehler meiner Karriere"

Gelegenheiten, sich die Idee mit der Gründung eines Raumfahrtunternehmens noch einmal anders zu überlegen, gab es für Musk zuhauf. Eine "verrückte" Anzahl an Menschen habe versucht ihm das Raketen-Business auszureden, erklärte Musk. Ein guter Freund habe ihm sogar eine Video-Serie mit explodierenden Raketen zusammengestellt, um Musk davor zu bewahren, sein Geld zu verlieren, berichtete Musk 2014 bei "60 Minutes", einer Sendung des Hörfunk- und Fernseh-Netzwerks CBS in den USA. Er selbst habe sich aber gedacht: "Niemand ist so verrückt, ein Business in der Raumfahrt zu starten, also sollte ich besser Raumfahrt machen". Bis zum heutigen Tage hat Musk die Gründung von SpaceX offenbar nicht bereut - auch wenn er bereits zwei Jahre später, 2004, ein neues Großprojekt startete: Tesla. Dort hat Musk seither den Vorsitz inne und das mit Erfolg. Nicht nur Anleger macht es jedoch inzwischen nervös, dass der umtriebige Elon Musk mit zwei Unternehmens-Schwergewichten jongliert, und befürchten, dass Musk langfristig nicht genug Zeit für beide Firmen aufbringen kann. Obwohl der Tesla- und SpaceX-CEO bislang keinen Zweifel daran ließ, beide Unternehmen weiterhin führen zu wollen, gestand er doch im Zuge des Interactive Panel auf dem SXSW-Festival, es sei "der größte Fehler meiner Karriere" gewesen, zu glauben, dass er sich seine Zeit zwischen SpaceX und Tesla leicht einteilen könne.

Redaktion finanzen.at

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Bildquelle: Diego Donamaria/Getty Images for SXSW, Larry Busacca/Getty Images for The New York Times

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