28.05.2015 15:11:46

EIB-Chef sieht Investitionslücke von 200 Milliarden Euro pro Jahr

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Europäische Investitionsbank (EIB) sieht in Europa eine große Investitionslücke, die sie auf über 200 Milliarden Euro pro Jahr beziffert. "Für digitale Infrastruktur beträgt die Investitionslücke in Europa jährlich 55 Milliarden Euro", sagte EIB-Präsident Werner Hoyer in einem Interview mit der Wirtschaftswoche. "Im Bildungsbereich liegt die Investitionslücke bei 100 Milliarden Euro, für Straßen, Brücken und Häfen fehlen 50 Milliarden Euro pro Jahr." Diese Summen würden zusätzlich zu dem benötigt, was an Investitionen derzeit vorgesehen sei und ließen sich nur durch die Mobilisierung privaten Kapitals decken.

   Die EIB ist für die Umsetzung des sogenannten Juncker-Plans zuständig, der die Wirtschaft in den EU-Staaten ankurbeln soll. Das Programm soll im September starten und bis 2017 insgesamt 315 Milliarden Euro für zusätzliche Investitionen mobilisieren.

   Kritik äußerte Hoyer an den bisher eingereichten Vorschlägen der EU-Staaten. "Über diese Liste kann ich nur schmunzeln. Da haben die Länder ihre Schubladen geöffnet und vieles eingereicht, was sie immer schon mal finanziert haben wollten", sagte Hoyer. "Natürlich sind einige Projekte dabei, die sich lohnen. Aber in der Gänze kann ich diesen Wunschzettel nicht richtig ernst nehmen."

   Die konkreten Vergabekriterien habe die Politik noch gar nicht verabschiedet, wohl aber seien die Schwerpunkte klar. "Ein wichtiger Punkt ist der Zugang kleiner und mittlerer Unternehmen zu Bankkrediten. Dann geht es um strategische Infrastruktur, um erneuerbare Energien und Energieeffizienz und schließlich um das Thema Innovation - das beginnt bei Bildung und geht bis zu Forschungsförderung und Wissenstransfer."

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

   DJG/smh

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   May 28, 2015 08:41 ET (12:41 GMT)

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