Corona-Krise 16.04.2020 14:00:42

easyJet: Sieht sich für monatelangen Flugstopp gerüstet

easyJet: Sieht sich für monatelangen Flugstopp gerüstet

Insgesamt sollen die flüssigen Mittel damit auf etwa 3,3 Milliarden britische Pfund (3,8 Mrd Euro) wachsen, teilte die Rivalin der irischen Ryanair am Donnerstag in Luton bei London mit. Damit werde das Geld selbst dann ausreichen, wenn die Airline ihre Flugzeuge neun Monate lang am Boden lassen müsste.

Luftfahrtexperte Daniel Roeska vom Analysehaus Bernstein zeigte sich von der Höhe der flüssigen Mittel der Gesellschaft positiv überrascht. Allerdings müsse das Management die laufenden Kosten weiter senken. Trotz des Flugstopps verbrennt das Unternehmen pro Woche nach eigenen Angaben 30 bis 40 Millionen Pfund.

Wegen der Coronavirus-Pandemie steht die easyJet-Flotte derzeit am Boden - wie bei vielen anderen Airlines auch. Wann der Flugbetrieb wieder starten kann, wagte Lundgren nicht zu prognostizieren. Zunächst dürfte es mit Flügen innerhalb einzelner Länder losgehen, sagte er. Anschließend dürften einzelne Regierungen Flüge zwischen ihren jeweiligen Ländern wieder erlauben, bevor es eine weitreichendere Öffnung gebe.

Um die laufenden Kosten zu decken, hat sich easyJet nun neue Kredite von 400 Millionen Pfund gesichert. Hinzu kommen unter anderem bereits gesicherte Mittel von 600 Millionen aus dem britischen Corona-Hilfsprogramm. Dafür hat easyJet jeweils eigene Flugzeuge als Sicherheit eingebracht. Außerdem verhandelt die Gesellschaft mit Leasingfirmen, die Maschinen von easyJet kaufen und an die Airline zurückvermieten sollen, was weitere 400 bis 550 Millionen Pfund bringen soll.

Daneben hat sich die Airline bereits mit dem Flugzeugbauer Airbus geeinigt, 24 für die Jahre 2020 bis 2022 bestellte Jets erst später abzunehmen als ursprünglich geplant. Die Flotte werde in laufenden Geschäftsjahr bis Ende September unter dem Strich nicht wachsen, sagte Lundgren.

Das Management hofft, dass Kunden, deren Flüge wegen der Krise ausfallen, ihr Geld weiterhin nicht zurückverlangen und stattdessen Gutscheine oder Umbuchungen auf spätere Flüge akzeptieren. Bisher habe sich mehr als die Hälfte der betroffenen Kunden für diese Alternativen entschieden, sagte Lundgren.

Im Winterhalbjahr bis Ende März konnte die Ryanair-Rivalin ihren saisontypischen Verlust im laufenden Geschäft voraussichtlich verringern, obwohl die Coronavirus-Pandemie seit Februar auch Europa erfasst hat. Der um Sonderposten bereinigte operative Verlust sank den Angaben zufolge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 275 Millionen auf 185 bis 205 Millionen Pfund. Der Umsatz legte um 1,6 Prozent auf knapp 2,4 Milliarden Pfund zu. Das lag auch an höheren Ticketpreisen.

Im Schnitt nahm easyJet pro Sitzplatz währungsbereinigt gut zehn Prozent mehr ein als ein Jahr zuvor. Dies glich den mehr als siebenprozentigen Rückgang der Passagierzahlen mehr als aus.

/stw/kro/mis

LUTON (dpa-AFX)

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Bildquelle: pio3 / Shutterstock.com

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