30.07.2013 13:13:32

E.ON reduziert Anteile an Transadria-Pipeline für kaspisches Gas

   Von Ali Uluçay

   Die Transadria-Pipeline (TAP) für kaspische Gasimporte hat eine neue Eigentümerstruktur: BP und die aserbaidschanische Socar erwerben jeweils 20 Prozent an dem Pipeline-Konsortium, TOTAL erhält zehn Prozent. Neu hinzugekommen ist jetzt auch der belgische Gasnetzbetreiber Fluxys, der 16 Prozent übernimmt. Die Anteile wurden von den bisherigen Aktionären Statoil, Axpo und dem Düsseldorfer Energiekonzern E.ON verkauft, wie Axpo und Fluxys mitteilten.

   E.ON verringert damit seinen TAP-Anteil auf neun Prozent von zuvor 15 Prozent. Die schweizerische Axpo hält nur noch fünf Prozent und die norwegische Statoil noch 20 Prozent - beide Unternehmen hatten zuvor einen Anteil von je 42,5 Prozent an der Gasleitung.

   An der Pipeline halten die Gasproduzenten jetzt die Mehrheit: Denn BP, Socar, Statoil und Total sind gleichzeitig auch Förderunternehmen im aserbaidschanischen Gasfeld Shahdeniz. Von dort aus sollen ab 2018/19 jährlich rund zehn Milliarden Kubikmeter Erdgas über die Transadria-Pipeline in die EU fließen. Später kann die Kapazität der Pipeline auf 20 Milliarden Kubikmeter erweitert werden, wenn weitere Lieferländer aus der kaspischen Region (Turkmenistan) und dem Nahen Osten (Irak) hinzukommen. TAP wurde vor einem Monat vom Shahdeniz-Konsortium als Transportroute für aserbaidschanisches Gas in die EU-Staaten ausgewählt. "Jetzt möchten wir gerne Hauptbeteiligte an dem Projekt werden", hatte Socar-Präsident Rownag Abdullajew erklärt.

   Die TAP-Leitung mit einer Länge von 880 Kilometern verläuft von der türkisch-griechischen Grenze über Albanien, das Mittelmeer nach Italien. Von hier aus soll das Gas nach Mittel- und Nordeuropa gebracht werden. Fluxys will über die Partnerschaft mit der italienischen Snam das Erdgas in den belgischen und britischen Markt liefern.

   Die endgültige Investitionsentscheidung für TAP soll in den kommenden Wochen getroffen werden. Das Vorhaben trägt zur Diversifizierung der europäischen Gasversorgung bei und soll langfristig die Versorgungssicherheit in der EU erhöhen. Denn durch die Erschließung des so genannten Südlichen Korridors umgehen die EU-Staaten und Aserbaidschan die Nordroute über Russland und die Ukraine.

   Ziel der EU ist es, die Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen zu beschränken. "Das ist ein gemeinsamer Erfolg Europas und ein Meilenstein zur Stärkung der Versorgungssicherheit in der Union", sagte EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso nach der Entscheidung für TAP als Südkorridor. Energiekommissar Günther Oettinger fügte mit Blick auf die kaspischen Gasimporte hinzu: "Wir haben jetzt einen neuen Gas-Partner".

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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   July 30, 2013 07:02 ET (11:02 GMT)

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