13.08.2013 08:24:31

E.ON leidet unter niedrigen Strompreisen und schwacher Auslastung

   Die Energiewende macht Deutschlands größtem Energiekonzern E.ON weiter zu schaffen. Die niedrigen Strompreise, die geringe Auslastung der Anlagen und zusätzliche Ausgaben für CO2-Zertifikate haben das Ergebnis des Versorgers im ersten Halbjahr deutlich sinken lassen. An ders Prognose für das laufende Jahr hält die E.ON SE indes fest.

   Im ersten Halbjahr brach das nachhaltige Nettoergebnis, das E.ON um Sonderfaktoren bereinigt und nach dem sich auch die Dividende bemisst, um fast die 42 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro ein. Analysten hatten mit 1,8 Milliarden Euro gerechnet. Der deutliche Gewinnrückgang ist auch auf einen hohen Sonderertrag im Vorjahr zurückzuführen. Damals hatte E.ON mit einer Milliarde Euro aus den Neuverhandlungen der langfristigen Gaslieferverträge mit Gazprom profitiert.

   Operativ fiel der Gewinnrückgang daher weniger gravierend aus. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sank um rund 15 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro, hier hatten die Analysten lediglich mit gut 5,5 Milliarden Euro gerechnet. Zwar machten sich hier Kosteneinsparungen und höhere Ergebnisse in den Bereichen Erneuerbare Energien und im Explorations- und Produktionsgeschäft positiv bemerkbar. Sie wurden jedoch durch die fehlenden Ergebnisbeiträge verkaufter Gesellschaften und die derzeitigen Marktbedingungen in der fossilen Erzeugung zunichte gemacht, teilte E.ON weiter mit. Der Umsatz lag mit 64,6 Milliarden Euro knapp unter Vorjahresniveau.

   Für das laufende Geschäftsjahr geht E.ON nach wie vor von einem EBITDA im Bereich von 9,2 bis 9,8 Milliarden Euro aus. Der nachhaltige Konzernüberschuss soll 2,2 bis 2,6 Milliarden Euro erreichen.

   Größtes Problem von E.ON sind die Verwerfungen auf dem Strommarkt. Weil Strom aus Solar- und Windkraftanlagen zeitweise im Überfluss zur Verfügung steht, kann der Konzern Elektrizität etwa aus Gas- und Kohlekraftwerken immer seltener und nur zu sinkenden Preisen absetzen. E.ON plant deshalb, sein Gaskraftwerk im slowakischen Malzenice vom Netz zu nehmen. Das Unternehmen prüft, die Anlage abzubauen und etwa in die Türkei zu transportieren.

   Für schrumpfende Gewinne im Stromerzeugungsgeschäft sorgen darüberhinaus weitere Änderungen der Rahmenbedingungen: Seit diesem Jahr profitieren Versorger nicht mehr von der freien Zuteilung von CO2-Zertifikaten. Zudem müssen die Energiekonzerne mit Kosten durch das Gesetz zur Suche nach einem Atomendlager rechnen.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

   DJG/mgo/smh

   (END) Dow Jones Newswires

   August 13, 2013 01:53 ET (05:53 GMT)

   Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.- - 01 53 AM EDT 08-13-13

Analysen zu E.ON sp. ADRsmehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

E.ON sp. ADRs 10,90 2,83% E.ON sp. ADRs