Ergebnissteigerung in Sicht 24.03.2021 17:50:44

E.ON-Aktie letztlich mit Gewinnen: E.ON erreicht Ziele und erwartet 2021 höheren Gewinn

E.ON-Aktie letztlich mit Gewinnen: E.ON erreicht Ziele und erwartet 2021 höheren Gewinn

Das bereinigte operative Ergebnis (EBIT) für den Konzern stieg um 17 Prozent auf 3,776 Milliarden Euro und lag damit am oberen Rand der im August nach unten korrigierten Prognose zwischen 3,6 bis 3,8 Milliarden Euro. Analysten hatten mit 3,738 Milliarden Euro gerechnet. Unterm Strich erreichte E.ON einen 7 Prozent höheren bereinigten Konzernüberschuss von 1,638 Milliarden Euro, erwartet wurden 1,5 bis 1,7 Milliarden Euro.

"Das Jahr 2020 hat viele Geschäftsmodelle durch die Pandemie und den damit verbundenen Lockdown auf eine harte Probe gestellt", erklärte der scheidende Konzernchef Johannes Teyssen. "E.ON hingegen hat das Geschäftsjahr ohne wesentliche Auswirkungen, weder durch die COVID-19-Pandemie, noch durch den historisch warmen Winter, erfolgreich abschließen können."

Seinen Umsatz konnte der nach der Innogy-Übernahme voll konsolidierte Konzern um 48 Prozent auf 60,944 Milliarden Euro steigern. Auf die E.ON-Gesellschafter bezogen lag das Ergebnis je Aktie bei 0,39 Euro, nach 0,68 Euro im Vorjahr. Der Essener DAX-Konzern will die Dividende nur um einen Cent auf 0,47 Euro pro Aktie anheben, bleibt aber bei seinem Versprechen, sie bis 2023 jährlich um bis zu 5 Prozent zu steigern.

Negative Ergebniseffekte infolge der Pandemie habe das Unternehmen auf knapp unter 300 Millionen Euro begrenzen können. Bis 2024 sollen außerdem 780 Millionen Euro an Synergieeffekten durch den Milliardendeal mit RWE erzielt werden. Eine Trendumkehr gelang auch bei der Innogy-Tochter NPower in Großbritannien: Dort war 2019 noch ein Verlust von knapp 200 Millionen britischen Pfund aufgelaufen, aber bereits in diesem Jahr soll dort ein Plus von mehr als 100 Millionen Pfund stehen.

Für 2021 erwartet E.ON nun ein bereinigtes EBIT zwischen 3,8 und 4,0 Milliarden Euro und einen bereinigten Konzernüberschuss zwischen 1,7 und 1,9 Milliarden Euro. "Auch über 2021 hinaus haben wir uns viel vorgenommen", erklärte Finanzchef Marc Spieker. "Zwischen 2021 und 2023 wird das Ergebnis im Durchschnitt pro Jahr um 2 bis 3 Prozent auf EBITDA- und 8 bis 10 Prozent auf EBIT-Ebene wachsen."

E.ON will Verschuldung schneller zurückfahren

E.ON will seine Schuldenlast schneller reduzieren. Das DAX-Unternehmen hat sein Verschuldungsziel auf 4,8 bis 5,2 Mal EBITDA (Verschuldungsfaktor) konkretisiert. Dieses Ziel soll sicher bis 2022 erreicht werden. Auf Grundlage aktueller Entwicklungen und mit Blick auf das Marktzinsniveau gebe es "sehr gute Chancen", dieses Ziel "sogar schon in diesem Jahr zu erreichen", sagte CEO Johannes Teyssen in seiner Rede zur Bilanz-Pressekonferenz.

Laut Geschäftsbericht 2020 wird mittelfristig eine Verringerung des Verschuldungsfaktors auf rund 5 angestrebt. Ende Dezember lag diese Kennzahl mit 5,9 "erwartungsgemäß oberhalb dieses mittelfristigen Ziels". Das Ziel soll vor allem durch Ergebnissteigerungen im Kerngeschäft und die Realisierung von Synergien im Zusammenhang mit der Innogy-Transaktion erreicht werden, heißt es im Geschäftsbericht weiter.

Der Verschuldungsfaktor ist das Verhältnis der wirtschaftlichen Netto-Verschuldung des Konzerns zum bereinigten EBITDA. Ende 2020 stieg die wirtschaftliche Netto-Verschuldung gegenüber 2019 um 1,8 Milliarden Euro auf 40,7 Milliarden.

E.ON will Manager zur Nachhaltigkeit verpflichten

Der Energieversorger will die Leistung seiner Spitzenkräfte künftig noch stärker an Nachhaltigkeitsziele binden. Ziel sei, ESG-Anlagekriterien (Environment, Social, Governance) "mit konkreten Zielen für Treibhausgasreduzierung, Sicherheit und Vielfalt in unser langfristiges Anreizsystem für alle Managementebenen bei E.ON" einzubetten, sagte der designierte Konzernchef Leo Birnbaum anlässlich der Vorstellung der Jahreszahlen. Details dazu sollen noch vor der Hauptversammlung am 19. Mai bekanntgegeben werden.

Auch will E.ON am Green Deal der EU-Kommission verdienen. Der Konzern habe dazu rund 200 konkrete Projekte in seinen Märkten identifiziert, etwa in den Bereichen intelligenter und digitalisierter Netze, Breitband, Wasserstoff und dekarbonisierte Fernwärme, betonte Birnbaum. Mehr als 80 Prozent der Investitionen seien bereits konform mit der EU-Taxonomie.

E.ON hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2040 klimaneutral zu werden, und die Effizienz jährlich um 7 Prozent zu steigern. Die größte Herausforderung dabei seien die hohen Netzverluste, die etwa durch Wärmeverluste bei stärkerer Auslastung entstehen, betonte Birnbaum. Bis 2050 sollen auch die indirekten Emissionen etwa bei Zulieferern auf null sinken. In dem Prozess will sich der Konzern auch gemäß der Science-Based Target Initiative nach wissenschaftlichen Kriterien validieren lassen.

Die E.ON-Aktie stieg im frühen XETRA-Handel bis auf 9,28 Euro. Zuletzt schmolzen die Gewinne jedoch dahin: Das Papier schloss nur noch 0,73 Prozent im Plus bei 9,15 Euro.

BERLIN (Dow Jones)

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Bildquelle: E.ON AG,PATRIK STOLLARZ/AFP/Getty Images

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