Mehr Investitionen geplant |
13.03.2024 17:53:00
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E.ON-Aktie klettert kräftig: E.ON rechnet für 2024 mit Ergebnisnormalisierung
Von 2024 bis 2028 sollen europaweit 42 Milliarden Euro in die Energiesysteme fließen, rund 70 Prozent davon in Deutschland und 34 Milliarden allein in das Netzgeschäft. Bislang sah die Planung ein Investitionsvolumen von insgesamt 33 Milliarden Euro vor. "Was Europa jetzt braucht, ist eine intelligente Energieinfrastruktur für nachhaltige, sichere und bezahlbare Energie", sagte Vorstandschef Leonhard Birnbaum.
Für 2024 rechnet E.ON mit einem bereinigten operativen Gewinn (EBITDA) von 8,8 bis 9,0 Milliarden Euro. Damit reicht er nicht an das Vorjahresergebnis heran, das wie bereits bekannt um 1,4 Milliarden auf 9,4 Milliarden Euro gestiegen ist. Zwar rechne E.ON mit andauernd hohen Großhandelspreisen, doch sei das Ergebnis im Vorjahr auch von Einmaleffekten getrieben gewesen, "die sich so nicht wiederholen werden", hieß es.
Bis 2028 soll das bereinigte EBITDA dann auf mehr als 11 Milliarden Euro steigen.
Europas größter Betreiber von Stromverteilnetzen hat wie bekannt im vergangenen Jahr den bereinigten Überschuss um um 340 Millionen auf knapp 3,1 Milliarden Euro gesteigert. Die Aktionäre sollen deshalb 53 Cent Dividende je Aktie bekommen, nach 51 Cent im Vorjahr. E.ON bestätigte, dass die Gewinnausschüttung bis 2028 jährlich um bis zu 5 Prozent gesteigert werden solle. Der Umsatz ging um 19 Prozent auf 93,7 Milliarden Euro zurück, wie E.ON weiter mitteilte.
E.ON will sinkende Großhandelspreise auch künftig an Kunden weitergeben
Deutschlands größter Energieversorger E.ON hat seine Zusage bekräftigt, sinkende Großhandelspreise auch künftig an seine Kundinnen und Kunden weiterreichen zu wollen. "Sobald wir den Spielraum haben, werden wir niedrigere Großhandelspreise auch an unsere Kunden weitergeben", sagte E.ON-Finanzvorstand Marc Spieker bei der Bilanz-Pressekonferenz am Mittwoch in Essen. E.ON hat in Deutschland rund 14 Millionen Strom- und Gaskunden.
Im Herbst vergangenen Jahres habe man die Preise bereits für Millionen Kunden in der Grundversorgung gesenkt. "Aus heutiger Sicht, wenn man sich die Großhandelspreise anschaut, glauben wir auch, dass für die Grundversorgung an der Stelle in den nächsten Monaten erstmal keine weitere Preisanpassung ansteht", sagte Spieker. Allerdings hätten nicht alle Kunden den gleichen Vertrag. "Da wird es auch in diesem Jahr für den einen oder anderen Sondervertrag immer noch mal die ein oder andere Anpassung geben."
Wo die Netzentgelte gestiegen seien, habe man das jetzt erst einmal nicht an die Kunden weitergegeben. Auf Dauer könne E.ON das Thema Netzentgelte aber nicht komplett von den Kosten fernhalten. "Das werden wir dann zum gegebenen Zeitpunkt uns anschauen. Dann werden wir auch auf die Großhandelspreise gucken. Und dann wird man sehen, was das für die Kunden bedeutet", sagte Spieker.
Die Mehrwertsteuererhöhung bei Erdgas zum 1. April von 7 auf dann wieder 19 Prozent will E.ON allerdings an alle Kunden weitergeben. Der Steuersatz war zur Entlastung während der Energiekrise zum 1. Oktober 2022 abgesenkt worden.
"Starke Botschaft" von E.ON bis 2028 sorgt für satte Kurserholung
Starke Aussichten bis in das Jahr 2028 hinein haben am Mittwoch die Aktie des Energieversorgers E.ON auf den höchsten Stand seit Anfang Februar getrieben.
Letztendlich legte das Papier via XETRA um 6,01 Prozent auf 12,515 Euro zu, nachdem es zuvor sogar bis auf 12,63 Euro gestiegen war. So viel wert war das Papier zuletzt am 2. Februar gewesen, als E.ON Eckzahlen für 2023 vorgelegt hatte. Der Anteilsschein des Wettbewerbers RWE profitiert am Mittwoch mit: Er steigt zuletzt um 0,83 Prozent auf 31,74 Euro.
Vor rund sechs Wochen war der E.ON-Aktienkurs nach einem überraschend starken Jahresgewinn 2023 zunächst hochgesprungen, hatte dann aber deutlich im Minus geschlossen. E.ON habe Anfang Februar zwar besser als in Aussicht gestellt abgeschnitten, dies habe aber letztlich nicht wirklich überrascht, hatte es damals geheißen.
Nun jedoch lobten Analysten und Marktkenner die überraschend ambitionierten Ziele von E.ON in diesem Jahr und darüber hinaus. So soll 2024 das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) des Energiekonzerns zwischen 8,8 und 9 Milliarden Euro liegen und dann bis 2028 auf über 11 Milliarden Euro steigen.
Laut JPMorgan-Analyst Javier Garrido ist das Management "bekannt dafür, konservativ zu sein", weshalb die Wachstumsziele aus eigener Kraft aggressiv wirkten, da sie für 2028 um 10 Prozent und mehr über den Erwartungen lägen. Um sie zu erreichen, will E.ON eigenen Angaben zufolge in den kommenden Jahren auch deutlich mehr investieren als bislang erwartet.
Ein weiterer Experte nannte das vorgelegte detaillierte Zahlenwerk von E.ON gut und den Ausblick eine "sehr starke Botschaft". Alles in allem steige deshalb das Unternehmensziel für die Rentabilität des eingesetzten Kapitals (ROCE) von 7 bis 8 Prozent zuvor auf nun 8 bis 9 Prozent. Dabei gehe das Management davon aus, den zusätzlichen Investitionsplan selbst zu finanzieren, ohne auf externe Finanzierung angewiesen zu sein. Damit werde das "Risiko einer Verwässerung des Vorhabens" verkleinert, was positiv für die Aktionäre sei.
FRANKFURT/ESSEN (Dow Jones/dpa-AFX)
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