Neueinschätzung 23.07.2019 17:51:52

Dürr senkt Prognose für 2019: Gewinnwarnung lässt Dürr-Aktie zunächst einknicken

Dürr senkt Prognose für 2019: Gewinnwarnung lässt Dürr-Aktie zunächst einknicken

Der im MDAX notierte Maschinen- und Anlagenbauer erwartet daher 2019 nur noch eine EBIT-Marge von 5,5 bis 6,0 Prozent statt von 6,5 bis 7,0 Prozent. Auch die Zielbandbreite für das EBIT vor Sondereffekten wurde gesenkt: auf 6,0 bis 6,5 von zuvor 7,0 bis 7,5 Prozent. Der freie Cashflow werde voraussichtlich geringer ausfallen als im Vorjahr (78,4 Millionen Euro), hieß es weiter. Bisher wurde eine Steigerung angestrebt.

Hauptgrund für die Neueinschätzung sei zum einen, dass die Division Woodworking Machinery and Systems (Homag Group) einen Marktrückgang im Geschäft mit der Möbelindustrie verzeichnet. Zum anderen habe sich der Wettbewerb in der Division Measuring and Process Systems deutlich verschärft.

Dank des weiterhin stabilen Automobilgeschäfts gelten die Jahresprognosen für den Auftragseingang (3,8 bis 4,1 Milliarden Euro) und den Umsatz (3,9 bis 4,1 Milliarden Euro) unverändert.

Derzeit wackelt aber auch das Ziel für 2020 - eine EBIT-Marge von 7,0 bis 8,0 Prozent. Es werde angesichts der schwierigeren gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen überprüft, hieß es.

Die Dürr AG nannte am Montag zudem vorläufige Zahlen für das erste Halbjahr. Demnach stieg das EBITDA um 6,8 Prozent auf 150,4 Millionen Euro. Das EBIT verringerte sich um 6,1 Prozent auf 95,2 Millionen Euro. Die EBIT-Marge erreichte damit 5,1 Prozent. Vor Sondereffekten von 11,7 Millionen Euro ergaben sich laut Dürr ein EBIT von 106,9 Millionen Euro und eine EBIT-Marge von 5,7 Prozent. Die Sondereffekte resultierten größtenteils aus dem Aufwand für Kaufpreisallokationen. Das Ergebnis nach Steuern sank um 6,6 Prozent auf 63,6 Millionen Euro.

Der Umsatz stieg um 7,5 Prozent auf 1,88 Milliarden Euro. Der Auftragseingang belief sich auf 1,92 Milliarden Euro, 1,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Den freien Cashflow bezifferte Dürr auf minus 181,4 nach minus 106,8 Millionen Euro im Vorjahr.

Der Halbjahresfinanzbericht mit den endgültigen Zahlen erscheint am 7. August 2019.

Dürr rechnet weiter mit stabilem Autogeschäft

Dürr rechnet trotz einer Nachfrageschwäche in der Sparte für Prüftechnik mit einem stabilem Autogeschäft. Im zweiten Halbjahr erwartet der Maschinenbauer noch einmal größere Aufträge für Lackieranlagen aus China, wie Vorstandschef Ralf Dieter am Dienstag in einer Telefonkonferenz sagte. Die Kunden von Dürr - also die großen Autohersteller - gingen davon aus, dass es im chinesischen Automarkt 2021 wieder aufwärts gehe.

Dürr ist Marktführer für Lackiermaschinen für Autofabriken. Die Autohersteller kommen beim Bau neuer Fabriken fast nicht an dem Hersteller aus Bietigheim-Bissingen (Kreis Ludwigsburg) vorbei. Der Bereich macht gut ein Drittel der Umsätze des Maschinenbauers aus. Die Sparte sorgte auch im ersten Halbjahr für stabile Umsätze.

Dürr-Aktien fallen am Dienstag zunächst

Am Aktienmarkt kamen die pessimistischeren Erwartungen nicht gut an. Die Aktie verlor zeitweise etwa 4 Prozent auf 24,82 Euro. Dürr habe aufgrund des Margenrückgangs bei Homag und in der Sparte für sogenannte Auswuchtanlagen sowie Montage-, Prüf- und Befülltechnik die Jahresprognose für die operative Marge gesenkt und das bisherige Ziel für 2020 auf den Prüfstand gestellt, schrieb Analyst Peter Rothenaicher von der Baader Bank. Der Experte revidierte seine Margenprognosen ebenfalls nach unten. Kurzfristig sieht er kein Erholungspotenzial für die Aktie.

Analyst Sven Weier von der Schweizer Großbank UBS verwies zudem darauf, dass der Mittelpunkt der neuen Zielspanne für das operative Ergebnis um 18 Prozent unter dem Konsens liege. Die Anleger dürften zunächst nicht auf eine Nachfrageerholung in der Autobranche im zweiten Halbjahr setzen. Für Analyst Sebastian Ubert von der französische Großbank Societe Generale bleibt Homag das Problemkind. Die Aktionäre von Dürr haben schon seit längerem keine Freude an dem Papier. Die Aktie hat seit einem Jahr um gut ein Drittel an Wert verloren.

Im späten Handel erholten sich die Dürr-Titel allerdings und gewannen letztlich 3,69 Prozent auf 27,55 Euro.

FRANKFURT (Dow Jones) / dpa-AFX

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Bildquelle: Dürr AG

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