Wegen Homag |
20.10.2023 17:55:00
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Dürr-Aktie fällt deutlich: Dürr senkt EBIT-Margen-Prognose für 2024 spürbar
Dürr geht davon aus, die ursprünglich für 2024 anvisierte Zielmarge von 8 Prozent nun frühestens 2026 zu erreichen. Dies setzt jedoch eine entsprechende Geschäftserholung bei Homag voraus.
Die EBIT-Margen-Prognose von 6,0 bis 7,0 Prozent vor Sondereffekten für dieses Jahr hat dank eines starken dritten Quartals hingegen weiterhin Bestand. So legte die EBIT-Marge vor Sondereffekten des Konzerns im abgelaufenen Quartal bei einem Umsatz von circa 1,15 Milliarden Euro auf rund 7 Prozent zu. "Wir haben beim Ergebnis im dritten Quartal einen weiteren großen Schritt nach vorne gemacht und liegen mit Blick auf die Jahresprognose im Plan", sagte Konzernchef Jochen Weyrauch. Dürr peilt im Gesamtjahr zudem einen Umsatz von 4,5 bis 4,8 Milliarden Euro und einen freien Cashflow von 50 bis 100 Millionen Euro an. Beim Auftragseingang wird das obere Ende des Zielkorridors von 4,4 bis 4,8 Milliarden Euro anvisiert.
Wie Dürr weiter mitteilte, werden für den Holzbearbeitungsmaschinen-Spezialisten Homag zusätzliche Maßnahmen erarbeitet, um sicherzustellen, dass die EBIT-Marge vor Sondereffekten im kommenden Jahr nicht unter 2 Prozent sinkt. Neben dem verstärkten Einsatz flexibler Arbeitszeitinstrumente sollen die Kapazitäten von Homag verringert werden, um die Kosten zu senken. Aus gegenwärtiger Sicht sei ab Ende 2024 mit einer Nachfragebelebung zu rechnen. Momentan beeinträchtige der niedrige Auftragseingang den Umsatz von Homag nur geringfügig, da der hohe Auftragsbestand aus der Boom-Phase noch abgearbeitet wird. Im kommenden Jahr drohen laut Dürr jedoch eine Unterauslastung und Umsatzeinbußen von rund 15 Prozent.
Die vollständigen Quartalszahlen will Dürr am 9. November vorlegen.
Baader Bank belässt Dürr auf "Buy" - Ziel 38 Euro
Die Baader Bank hat die Einstufung für Dürr nach Zahlen auf "Buy" mit einem Kursziel von 38 Euro belassen. Beim Anlagenbauer hätten vor allem die Kennziffern der Baumaschinentochter Homag enttäuscht, schrieb Analyst Peter Rothenaicher in einer am Freitag vorliegenden ersten Reaktion. Damit sei das von ihm bereits zuvor angezweifelte 2024er Ziel einer Ebit-Marge von 8 Prozent noch weiter in die Ferne gerückt.
Dürr-Aktie nach Prognosekürzung mit Kurseinbruch - Mehrjähriges Tief
Schwarzer Freitag für die Anleger von Dürr: Eine Prognosesenkung ließ die Aktien des Anlagenbauers am Vormittag zeitweise um mehr als ein Fünftel einbrechen. Seit Ende Februar im Abwärtstrend, markierten sie mit dem Kurssturz bis auf 18,54 Euro den tiefsten Stand seit Mai 2020.
Beim Handelsende lagen sie mit einem Verlust von letztlich 16,12 Prozent auf 19,83 Euro auf dem letzten Platz im gleichfalls schwächeren MDAX. Seit Jahresanfang beläuft sich das Minus auf gut 37 Prozent, womit sie in dem Index der mittelgroßen Werte ebenfalls zu den größten Verlierern zählen.
Grund für die gekappte Prognose für 2024 sind schwach laufende Geschäfte mit der Holzbearbeitung. Eine positive Margenentwicklung in den anderen Geschäftsbereichen werde den Ergebnisrückgang des bei Homag gebündelten Holzbearbeitungsgeschäfts wohl nicht kompensieren können, hieß es vom Konzern.
UBS-Experte Sven Weier befürchtet auf Basis des gestutzten Ausblicks, dass der Marktkonsens für das operative Ergebnis (Ebit) 2024 um etwa 20 Prozent fallen dürfte. Er votiert weiter mit "Neutral", während andere Analysten am Freitag bei ihren Kaufempfehlungen geblieben sind.
So sieht Christian Glowa von Hauck Aufhäuser Investment Banking in dem Kursrutsch eine gute Gelegenheit. Glowa hat das Kursziel für Dürr nach Eckdaten zum dritten Quartal und einem eingetrübten Ausblick auf 2024 von 37 auf 30 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Buy" belassen. Dürr sollte aber auch weiterhin von den strukturellen Wachstumstreibern profitieren, während der Gegenwind bei Homag nur vorübergehend sei.
FRANKFURT / MÜNCHEN (Dow Jones / dpa-AFX)
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