25.01.2016 20:39:46

Draghi weist Kritik an EZB-Zinspolitik zurück

   Von Klaus Brune

   FRANKFURT (Dow Jones)--Mario Draghi hat den Neujahrsempfang der Deutschen Börse in Eschborn bei Frankfurt dazu genutzt, die vor allem in Deutschland geübte Kritik an der Niedrigzinspolitik der von ihm geführten Europäischen Zentralbank zurückzuweisen. Die Kritiker hätten der EZB die Enteignung der Sparer, die Gefährdung der Finanzmarktstabilität und die Behinderung von strukturellen Reformen vorgeworfen -- doch keiner dieser Kritikpunkte halte einer näheren Untersuchung stand, so Draghi.

   "Was ich (die Kritiker) noch nie habe diskutieren hören, ist die Gefahr des Nichtstuns", sagte Draghi. Die Politik der EZB sei darauf ausgerichtet, die Risiken im Euroraum zu minimieren. Nichts zu tun angesichts der globalen Risiken für die sich erholende europäische Wirtschaft würde die Risiken erhöhen, sowohl für die Preisstabilität als auch für Wachstum und Arbeitsplätze. "Das sind meiner Meinung nach die wirklichen Risiken, um die wir uns Sorgen machen sollten."

   Zum Vorwurf der Enteignung der kleinen Sparer durch die Niedrigzinspolitik der EZB verwies Draghi ausgerechnet auf eine Studie der Deutschen Bundesbank aus dem Monatsbericht Oktober, nach der die Verzinsung eines typischen Privatanleger-Portfolios eines deutschen Haushalts seit 2008 bei rund 1,5 Prozent gelegen habe. "Das ist natürlich niedriger als im Durchschnitt der Jahre vor der Finanzkrise -- aber es ist auch keineswegs eine Enteignung der Sparer", sagte er.

   Kontakt zum Autor: Klaus.brune@wsj.com

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   January 25, 2016 14:09 ET (19:09 GMT)

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