Draghi: Änderung des monatlichen Ankaufvolumens möglich

   Von Hans Bentzien

   FRANKFURT (Dow Jones)--Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) könnte bei seinen Beratungen am 8. Dezember auch über eine Änderung des monatlichen Anleiheankaufvolumens beraten. In einem Interview mit der spanischen Tageszeitung El Pais deutete Draghi allerdings nicht an, in welche Richtung diese Änderung gehen könnte.

   "Wir können über unterschiedliche Kombinationen der Instrumente für eine angemessene geldpolitische Ausrichtung sorgen, zum Beispiel das Ausmaß der monatlichen Ankäufe oder ihre Dauer", sagte Draghi und fügte hinzu: "Ich will der Diskussion über die verschiedenen Optionen nicht vorgreifen."

   Die Zentralbanken des Eurosystems kaufen derzeit monatlich Anleihen für 80 Milliarden Euro. Das Programm läuft zunächst bis März 2017. Viele Volkswirte erwarten aber, dass die EZB das Programm wegen der anhaltend schwachen Inflationsaussichten zumindest um drei bis sechs Monate verlängern möchte. Das würde aber einige nicht unumstrittene Änderungen des Ankaufprogramms erfordern.

   Manche Beobachter wollen deshalb nicht ausschließen, dass eine zeitliche Verlängerung mit einem reduzierten Volumen einhergehen wird. Draghi hat bei seiner jüngsten Anhörung des Wirtschafts- und Währungsausschusses des Europaparlaments gesagt, die EZB werde den "substanziellen Grad ihrer geldpolitischen Akkommodation" fortführen, der notwendig sei, um das Ziel von knapp 2 Prozent Inflation zu erreichen.

   Da 2 Prozent Inflation nicht in Sichtweite sind - im November betrug die Teuerung unverändert 0,6 Prozent -, könnte das bedeuten, dass die EZB das Ankaufprogramm tatsächlich zu verlängern gedenkt. Allerdings hat Bundesbank-Präsident Jens Weidmann auch darauf hingewiesen, dass der Akkommodationsgrad derzeit zunimmt, weil die Inflation steigt und damit bei unverändertem Nominalzins der Realzins sinkt.

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   November 30, 2016 05:08 ET (10:08 GMT)

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