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17.10.2023 16:05:00
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Drägerwerk-Aktie zieht an: Drägerwerk mit klarer Umsatz- und Ergebnissteigerung in Q3
Für das Gesamtjahr peilt der Lübecker Konzern nun eine Ebit-Marge (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) von zwei bis vier Prozent an. Bisher war Drägerwerk von null bis drei Prozent ausgegangen. Das Unternehmen begründete den gestiegenen Optimismus mit der guten Umsatzentwicklung und einem erfolgreichen Kostenmanagement. Beim Erlös rechnet der Konzern nun mit dem oberen Ende der bekannten Spanne eines währungsbereinigten Anstieges von sieben bis elf Prozent.
Im abgelaufenen Jahresviertel kletterte der Umsatz im Jahresvergleich währungsbereinigt um 12,6 Prozent auf rund 789 Millionen Euro. Dabei legte der kleinere Geschäftsbereich Sicherheitstechnik mit einem Plus von fast einem Fünftel mehr als doppelt so kräftig zu wie die Medizintechnik. Der Auftragseingang auf Konzernebene erhöhte sich um Währungseffekte bereinigt um 6,8 Prozent auf rund 807 Millionen Euro. Die Nachfrage in der Medizintechnik zog nach einem Rückgang im ersten Halbjahr wieder deutlich an.
Auch im Tagesgeschäft lief es für Drägerwerk in den drei Monaten bis Ende September deutlich besser als im Vorjahr. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) betrug 29 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum hatte Drägerwerk noch einen operativen Verlust von 36,6 Millionen Euro ausgewiesen. Die entsprechende Marge verbesserte sich von minus 5,0 auf plus 3,7 Prozent.
In den ersten neun Monaten summiert sich der Konzernumsatz auf 2,3 Milliarden Euro. Ein währungsbereinigtes Plus von gut 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dabei kam dem Unternehmen auch die starke Nachfrage nach Beatmungsgeräten aus China Anfang des Jahres zugute. Der Markt ist laut Unternehmensangaben der drittgrößte für Drägerwerk, für einige Anwendungen sogar der größte. Der operative Gewinn (Ebit) betrug rund 77 Millionen Euro und die entsprechende Marge 3,3 Prozent.
Drägerwerk will am 2. November die vollständige Bilanz zum dritten Quartal und ersten neun Monate veröffentlichen.
Drägerwerk-Aktien schließen Bodenbildung mit zweistelligem Plus ab
Höhere Margenziele Drägerwerk haben am Dienstag den Aktienkurs des Medizin- und Sicherheitstechnikanbieters aus seinem mehrmonatigen Schlingerkurs befreit. Zeitweise legten die im SDAX notierten Vorzüge prozentual zweistellig bis auf 50,50 Euro zu, sodass sie den höchsten Stand seit Anfang Mai erreichten. Später belief sich der Aufschlag noch auf 9,73 Prozent bei einem Kurs von 48,50 Euro. Damit lagen sie in dem moderat höheren Nebenwerteindex mit klarem Abstand auf dem ersten Platz.
Die gestiegenen Ziele böten eine attraktive Neubewertungschance, kommentierte Analyst Alexander Galitsa von Hauck Aufhäuser Investment Banking in seiner ersten Reaktion. Mit Blick auf die zunächst bestätigte Umsatzzielspanne sieht er noch Luft nach oben. Um das nun angepeilte obere Ende zu erreichen, würde nämlich bereits eines der schwächsten Schlussquartale überhaupt ausreichen, erklärte er. Die Bewertung sei attraktiv. Mit seinem Kursziel von 65 Euro reflektiere er eine konservative Annahme, dass Drägerwerk nachhaltig eine operative Gewinnmarge (Ebit-Marge) von sechs Prozent erreichen werde, womit in jedem Fall die Kapitalkosten verdient werden würden, so der Analyst.
Sein Warburg-Kollege Christian Ehmann betonte, dass die Lübecker selbst unter anhaltendem Kostendruck in der Lage seien, ihre Preise in einem wettbewerbsintensiven Markt durchzusetzen.
Mit dem aktuellen Kurszuwachs sieht auch gleich die Entwicklung der Papiere seit Jahresanfang bedeutend besser aus. Mit einem Plus von derzeit 18,7 Prozent befinden sich Drägerwerk im SDAX im vorderen Bereich. Das Zwischenhoch von Ende April bei 51,40 Euro ist nun das nächste Ziel. Darüber wäre es der höchste Kurs seit Anfang August 2022.
In der Pandemie hatten Drägerwerk zeitweise zu den gefragtesten Werten am deutschen Aktienmarkt gezählt, weil die Nachfrage nach Beatmungsgeräten hoch war. So waren sie im Frühjahr 2020 bis auf 108,50 Euro hochgeschnellt, damit aber noch unter ihrem Rekordhoch aus dem Jahr 2015 geblieben.
LÜBECK / FRANKFURT (dpa-AFX)
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